Für mich Stand jetzt das beste JRPG, das ich bis jetzt gespielt habe. Und ebenso eines der besten Spiele überhaupt. Lest am besten gar nicht weiter, sondern spielt dieses Spiel. Warum ist das so? Ich fand den ersten Teil bereits überragend, aber dieses Spiel nimmt all die guten Sachen und macht sie noch mal besser. Zusätzlich nutzt Teil 3 alle verpassten Chancen von Teil 2 und macht genau das richtig, was Teil 2 falsch gemacht hat. Dieses Spiel hat so viel zu bieten. Ich habe locker 25 Stunden länger im Spiel verbracht, als in den vorherigen Teilen. Und die Zeit verging wie im Flug, ich wollte immer unbedingt weiterspielen. Die Storydichte ist enorm, es gibt überall was zu erleben, kein Weg ist zu lang, kein Moment verschwendet. Rean kann seine Rolle als Bindeglied zwischen den Charakteren wieder voll ausfüllen, in seiner neuen Position als Lehrer sogar noch besser, als vorher. Dadurch rücken auch die Geschichten der anderen Charaktere mehr in den Vordergrund. Und es gibt so viele Charaktere und Geschichten. Das Ganze wird gewürzt mit einer gehörigen Portion Nostalgie, aber nie zu viel. Man kann und muss auch unfassbar viele Charaktere spielen. Das tolle daran ist, wie logisch und brillant das Spiel einen immer wieder unterschiedliche Parties zusammenstellen lässt aber auch vorgibt. Man kommt wirklich fast nicht drum herum jeden Charakter einmal zu spielen. Da ich die Serie hauptsächlich wegen dem Storyerlebnis spiele, stört mich der ziemlich niedrige Schwierigkeitsgrad bei den Kämpfen nicht. Aus meiner Sicht fügt sich dieser sogar eher logisch in die Story ein. Rean ist ein Kriegsveteran, warum sollten ihm also kleine Monster etwas anhaben können? Die bekannten Bösen, sind auch nicht mehr so bedrohlich, wie im Vorgänger, aber das ergibt auch wieder Sinn, weil die Charaktere nun zum Teil über drei Spiele gereift sind. Danke für dieses Tolle Erlebnis! Ich würde gerne sofort alles wieder vergessen können, um es gleich nochmal zu spielen.
Was ist gut: - Die Charaktere kümmern sich nicht ausschließlich um Rean, jeder hat seine eigenen Bedürfnisse und Ziele. - Die Gruppenzusammenstellung wird teilweise forciert, was gut ist, denn so wird klar, dass jeder Charakter auch seine eigenen Ziele verfolgen will und ein wichtiger Bestandteil des gesamten Teams ist. Was ist nicht gut: - Meist nur Standard Bracer-Quests, die die Story überhaupt nicht voranbringen. Man sieht auch keinen der Bösen mehr und erfährt nichts über das Große und Ganze. Wenn man dann denkt, dass es eigentlich nicht mehr Schlimmer werden kann, wird man mit repetitiven, inhaltsleeren und uninspirierten Schlauchleveln erdrückt. Das Spiel enthält wirklich 60+ Stunden belanglose Sidequests als Hauptaufgaben + Schlauchlevel ablaufen. - Es sind ja generell fast alle Frauen in Rean verliebt, in Teil 3 fand ich das eigentlich ganz nett gelöst, indem man das eher in einen running Gag umgemünzt hat. Hier wird aus Spaß aber ernst. - Mir geht das sich nie ändernde Muster des "Friendly Fire" und "die Bösen sind plötzlich doch die Guten", voll auf den Sack. Viele eigentlich Gute sind verflucht, die muss man bekämpfen und dann sind sie wieder gut. Manchmal sind sie auch nicht verflucht und wollen einen nur testen... klar.... MAN SCHIEßT NICHT AUF EIGENE LEUTE!!! Und wenn die Bösen besiegt sind kommt in der Regel "Hey, war alles nicht so gemeint. Kann ich doch auch lieber zu den Guten gehören?". Was ein Schwachsinn... Mal als plot twist okay, aber als Dauerelement, nein danke. - Auch in diesem Spiel kämpft man zum 3897 Mal gegen Campanella, McBurn und Co. Irgendwann wird es auch mal langatmig. Die Trails Reihe hat per se die Angewohnheit, keinen Charakter sterben zu lassen. Warum nicht mal einen gehen lassen, um auch mal neuen Luft zum Atmen zu geben. Sonst tritt man ein wenig auf der Stelle. Die Story, die man zuvor aufgebaut hat, wurde hier mächtig platt zu Ende gebracht...
Ich denke es spricht für sich, dass nach so vielen Jahren immer noch neue Add-Ons für Titan Quest erscheinen. Das Spielsystem ist einfach grundsolide und ich finde die Grafik kann sich auch heute noch sehen lassen. Zwischendurch sind die Levels nicht nur horizontal, sondern auch vertikal aufgebaut, so dass man von oben auf darunterliegende Ebenen herabschauen kann, das verleiht dem Spiel einiges an Tiefe. Die Gegner sind vielfältig und weisen auch eigene Verhaltensmuster auf. So rennen viele Bogenschützen auch mal weg, wenn man ihnen zu nahe kommt. Die Gegner sind mit unterschiedlichen Fähigkeiten bestückt, so dass man sich auch immer wieder auf neue Herausforderungen einstellen muss. Die Endbosse jedes Aktes finde ich hingegen sehr blass und nichtssagend. Da hätte ich mir eher ein paar mythologische Wesen oder eben mehr Titanen gewünscht. Titan Quest ist das einzige Spiel, bei dem mir bekannt ist, dass die Gegner nur das Fallen lassen können, was sie auch bei sich tragen. Also z.B. kann ein Wildschwein keine Axt fallen lassen. Ich frage mich, warum nicht mehr Spiele so einen Weg gehen, ich denke es verleiht dem Spiel einiges an Logik und Glaubwürdigkeit. Mir gefällt es zudem gut, dass die Items nicht mit Eigenschaften überladen sind, sondern dass man auch so mit bloßem Auge erkennen kann, welches Item nun besser ist. Normale Items gehen ein wenig unter, da man von Beginn an direkt sehr viele magische Items findet, ansonsten werden die Items ihrer Klasse nach sehr ausgewogen fallengelassen. Was ich als störend empfinde sind die teils starken Schwankungen im Schwierigkeitsgrad. Es fängt herausfordernd an, sinkt dann lange Zeit auf 0, wenn man erstmal ein paar gute Items und Skills hat und steigt dann urplötzlich am Ende des Basisspiels auf over 9000. Ich verstehe nicht, wie ich über 10 Stunden am Stück Heiltränke sammle, wie blöd, ohne einen zu benutzen, und dann saufe ich für zwei Gegner mein halbes Inventar leer.
Ganz allgemein betrachtet ist die Erweiterung nicht verkehrt. Man bekommt neue Areale, Monster, Spielmodi, usw.. Aber es kommen auch ein paar Probleme mit: - Man kann Atlantis direkt nach dem Basisspiel angehen. Allerdings wird dadurch Immortal Throne im Anschluss einfacher, weil man sich einfach in Atlantis weiter hochlevelt. - Der Schwierigkeitsgrad war am Anfang der Kampagne für mich bei Over 9000 und nahm dann stetig ab. Fand ich merkwürdig. - Man findet oft Questitems, zu denen man den Questgeber erst Stunden später findet. Sehr verwirrend.