Wie gewohnt war die Ziege mit dabei, es gab keinerlei Sex und stellenweise stand man auf der Stelle. Insgesamt umfangreiche Handlung mit abwechslungsreichen Szenen, wie es zu wünschen ist. In welcher ging Revolution das Budeget aus? Ab da an ging es schnell, da auch kein Gott helfen konnte und Game over.
Ich bin immer wieder schwer fasziniert, wie unsere digitalen Helden sich an ihrer platonischen Liebe erbauen und ansonsten absolut nichts läuft. Im privaten kotz ich da massiv drauf ab und würde die lieber direkt durch den nächsten Park schicken und mir das sparen. Ansonsten sind Spielidee und Umsetzung eigentlich sehr gut. Aber hier der Spoiler - lest besser erst die Bibel, im Zitate-Rätsel hält Revolution sich nicht an seine eigenen Regeln.
Das Spiel ist eigentlich soweit ein gelungenes Point & Click, wie es zu erwarten ist. Die Handlung erklärt nach und nach die Story, soweit alles ok. Die Remasterd Version im Vollbild kommt sogar gut zur Geltung. Dennoch bin ich schwer enttäuscht, dass Nico es nicht einmal versucht hat, George mit André zu verkuppeln. Die zwei Hübschen zieren sich irgendwie etwas und hier und da ein kleiner Schubs würde vielleicht alles ins Rutschen bringen.
Die Steuerung und die "übernatürlichen wahnhaften Erlebnisse" sind gewöhnungsbedürftig. Die Geschichte teils abgehackt, da sich der Charakter in eine andere Ebene oder Realität bewegt. Doch irgendwie hängt alles zusammen und es sind aufbauende Erinnerungen. Nach einer Eingewöhnung ist es gut spielbar, bleibt aber düster, aber vieles klärt sich auf. Zum Schluss kommt eine Auswertung: Wie viele Geheimnisse wurden gefunden, wie viele Dokumente gelesen usw. Als Anreiz, es erneut zu spielen. So gut ist es aber auch nicht.
Die Spielidee ist sehr interessant und offenbart sich nur nach und nach wobei einem das ein oder andere vielleicht ein Rätsel bleibt. Es ist eigentlich leicht zu spielen, darum geht es jedoch nicht, es geht um die Story, die sich nach und nach auftut. Die kantige Gesichts-Grafik liegt mir garnicht und auch der Gaybot war gewöhnungsbedürftig. Außerdem würde Richard seinem digitalen Gegenüber Adam das Problem wohl anders erklären müssen. Die Handlung läuft stellenweise nur scheinbar nicht gradlinig, wie die Entscheidung fällt macht kaum einen Unterschied für den Ablauf.
Die Idee des Spiels ist interessant und der Handlungsstrang solide. In der Umsetzung gibt es Mängel. Wenn ich das Inventar auf eine Person oder Bot anwende, benötige ich Zeit, die Szene friert jedoch nicht ein. Außerdem stören teils die Hintergründe, wenn ein Gespräch eingeleitet wird, beispielsweise im Museum beim Wächter an der zerbrochenen Tür. Und der nach dem Bier benannte Foster ist definitiv nicht böswillig, was sehr verstörend wirkt.
In Teil zwei bleibt da Ziel bestehen - nach Elysium entfliehen und den Müll hinter sich lassen. Dafür muss Goals Transplantat aus drei Persönlichkeiten wieder eines werden, um die Aufstiegscodes zu erhalten. Und es muss klappen, da der Organon Deponia sprengen will. Doch was soll mit Rufus, dem Held seiner eigenen Blase, schon klappen?