Eigentlich vier Sterne. Die grafische Idee ist interessant, die Geschichte ist gut und auch die Umsetzung ist eigentlich gelungen. Nur leider fehlt der deutsche Untertitel an einer entscheidenden Stelle und die Aussprache war nicht so gut verständlich. Genau das darf nicht passieren. Insgesamt ruhig und angenehm spielbar und die Grafik bietet unterhaltsame Einlagen sowie es zuerst als leicht und schnell durchspielbar erschien. Unabhängig zu dem kleinen Fehler war es stellenweise nicht ganz ohne.
Insgesamt von der Handlung und dem Schweregrad etwas anspruchslos und vielleicht deswegen eine Altersempfehlung von 10+ sinnvoll? Es war aber nicht unangenehm zu spielen und es steht hier in den Angaben, dass es sehr schnell durchgespielt ist. Deswegen also doch drei Sterne verdient.
Teil 1 ist kurz und in seiner Handlung übersichtlich. Teil 2 ist länger, die Handlung baut komplexer auf und das Geschehen erklärt sich besser. Aber beide Teile liefern eine atmosphärische Grusel-Spielwelt. Praktisch jede Situation ist anders zu lösen und teils wird es richtig schwer, die Lösung zu finden. Ein Manko: Die Steuerung ist etwas gewöhnungsbedürftig.
Teil 1 war bereits atmosphärisch, Teil 2 ist gereifter. Die Handlung ist komplexer, aber geradlinig bis zum Schluss. Das Spiel ist länger und praktisch jeder Abschnitt ist auf andere Weise zu lösen, teils sehr schwierig. Das alles in einer beängstigenden Spielwelt mit gruseligen Gestalten.
Wie erwartet geht es weniger um das Spielen als um die Handlung des Spiels - überraschender Weise ist das Spiel dann doch ganz anders, als erwartet, da es um das Erleben heimischer Personen geht und wie sie überlebten. Also keine spannende Geschichte um Planung und Ausführung des Attentats, wie sie auch verfilmt wurde. Und gut beobachten beim Treffen der Entscheidungen - wie oft wäre man selber aufgeflogen? Es wird nicht ganz einfach im anklopfenden vierten Reich.
Es ist keine dieser vielen Aufbausimulationen - es ist in einer ausweglosen Situation ein Kampf um das Überleben mit kleinen Nebenhandlungen. Aus 12 Überlebenden können vier gewählt werden und diese reagieren unterschiedlich aufeinander und entwickeln sich nicht in jedem Spiel gleich. Je besser die Versorgung, umso besser die Laune und umso wahrscheinlicher ist es, weiterzukommen. Also eigentlich vier Sterne. Doch leider gibt es einen tödlichen Bug mit Linux Kubuntu 22.04: Die Basis besteht aus fünf Elementen und wer das letzte auf voller Stufe ausbaut hat diesen Bug. Beim erstenmal saßen die zwei Charakter weiterhin dort und kamen nicht wieder vom Bauplatz weg. Beim zweitenmal war zwar alles ausgebaut, die Baustufe aber nicht nutzbar. Das wäre dann sogar egal, wenn sich der Spielstand nach dem Bug noch laden lassen würde. Das Spiel ist einfach weg. Eigentlich ein sehr gelungenes Spiel mit vereinfachter Grafik. Ich werde also erneut beginnen und bei einer Baustelle die letzte Ausbaustufe weglassen. Das wird den Spielverlauf vermutlich nicht weiter beeinflussen.
Der Modus mit ausschließlich Verhandlungen ist nicht zu empfehlen. Für jede Verhandlung ist der Fall zu studieren um die Geschworen in die Richtung zu lenken, das angestrebte Urteil mitzutragen. Das ist Bürokratie - insgesamt ist es jedoch abwechslungsreich. Die Familie muss bei Laune bleiben und es gibt Feinde, die mit Intrigen abzuräumen sind, um weiter im Amt zu bleiben. Selbst Truppen sind aufzustellen. Doch insgesamt ist das Spiel zynisch und die Spielfigur wird im Spielverlauf nicht ganz glücklich.
1984 in schwarz-weiß und zum Doppelagententum genötigt erfolgt das Spitzel- und Denunziantentum für Staatsapparat und Terrorismus - es macht jedoch einen Unterschied, wohin der Schwerpunkt gelegt wird. Alles in allem eigentlich besser als Teil 2 aber insgesamt etwas stressig im Zeitdruck das Geld zu beschaffen, damit die Familie nicht stirbt. Im zweiten Versuch überlebte wenigstens der Sohn und die Flucht gelang. Es war auch nur knapp, dann hätte es wohl auch die Tochter geschafft und die Frau dann vermutlich auch. Also letztendlich das ganz normale Kleinbürgertum, wie wir es inzwischen wieder gewohnt sind, ober nicht?
Michael ist Alkoholiker - als er noch gesoffen hat, war die Welt heil und dann, vielleicht auch schon bevor die große Welle kam, war er trocken. So sieht es also aus, nicht mehr zu saufen. Er ist in einem bewachten Lager, die ganze Welt ist eine Müllkippe. Insgesamt schon irgendwie spielenswert aber nur mittelmäßig. Standbilder, gelegentlich lange Dialoge und alles sieht aus wie nach einem Kernschlag.