Jere: Merkel kannte den Sachverhalt mit Sicherheit nicht vollständig. Sie hat wahrscheinlich nur vom Gedicht gehört und nicht vom Kontext, in dem es vorgetragen wurde. Vor diesem Hintergrund hat sie versucht die Wogen zu glätten und Erdogan entgegen zu kommen.
Es ist ihre Aufgabe sich darüber genau zu informieren bevor sie sich derart äußert.
Ihre Ermunterung kann man natürlich als "Wogen glätten" ansehen wenn man diese Glättung so sieht, dass B. entsprechend dafür bestraft werden muss (im Idealfall Gefängnis). Das ist aber extrem link von ihr, dass sie B. dafür an den Pranger stellt den er gar nicht verdient hat.
Jere: Naja, leider doch. In der Syrien und in der Flüchtlingskrise sitzt er auf einer wichtigen Schlüsselposition. Sprich: Ohne ihn keine Lösung. Darüber hinaus ist die Türkei einer der wichtigsten Verbündeten den der Westen in dieser Region hat. Das kann man Scheiße finden soviel man will, aber an dem Mann führt in der Außenpolitik momentan kein weg vorbei, und das nützt er auch weidlich aus.
Es ist ja eher so, dass man sich auch künstlich von im abhängig macht. Die Türkei ist sicher nicht in der Position in der sie jegliche Forderungen stellen kann. Nur wenn man ihr signalisiert dass es doch so sei, dann muss man sich auch nicht wundern wenn sie es konsequent ausnutzen. Ein härterer Kurs würde da sicher helfen, aber sicher nicht wenn man zu allem ja und amen sagt..
AliensCrew: Und was die Nahostpolitik angeht...da würden wir Europäer in der Region evtl. besser dastehen, wenn wir
a) uns nicht ständig in die Angelegenheiten der dortigen Regierungen einmischen würden
Stimme ich dir zu sofern von diesen Ländern erstens keine Gefahr ausgeht und zweitens diese Länder keinen negativen Einfluss auf uns haben (z.B. indem massenweise Flüchtlinge kommen, denn diese sind in ihrem Land besser aufgehoben wenn dort auch friedlich leben können).
Jere: Nunja, unsere "Gutmenschen" versuchen in aller erster Linie eine Humanitäre Katastrophe zu beenden...
Das macht man eigentlich am besten indem man die Bedingungen in diesen Ländern verbessert und nicht indem man massenweise Flüchtlinge aufnimmt. Mittelfristig verschleppst du das Problem damit nur. Hier hätte auch in der Vergangenheit etwas mehr richtiges Engagement kommen müssen, damit die Lage dort nicht derart eskaliert.
Jere: Die Türkei ist trotz Erdogan immer noch das demokratischste Land neben Israel. Diesen Verbündeten gibt man nicht so einfach preis, weil er sich sonst nur noch schneller von uns entfernt, und Gott allein weiß in welcher Katastrophe das enden würde.
Die Türkei würde dabei sicher schlechter wegkommen als der Westen, daher sollten sie sich überlegen ob sie das wirklich will. Daher ist sie auch gar nicht in der Position große Forderungen zu stellen. Diese ewigen Querelen bringen den Westen auch nicht weiter.
Wie AliensCrew schon sagte, E. führt sein Land zurück ins Mittelalter. Wenn sein Volk das so will dann sollte man es akzeptieren. Schließlich gibt es auch dort Wahlen (wobei ich nicht weiß wie der Präsident dort gewählt wird).
Ein Gutes hätte es aber: die Diskussion um einen EU-Beitritt wäre endlich endgültig vom Tisch. Denn da hat sie in den nächsten Jahrzehnten eh nichts zu suchen, eine privilegierte Partnerschaft reicht vollkommen aus.