

Dieses Spiel tut etwas einzigartiges: Durch die Entscheidung am Ende des ersten Aktes ändert sich das ganze mittlere Drittel des Spiels komplett. Man erkundet ein anderes Areal mit komplett anderen Charakteren, Aufgaben und Gegnern. Um alle Details der Geschichte zu verstehen, lohnt es sich daher, das Spiel zweimal durchzuspielen und alles aus der alternativen Perspektive zu erleben.

Dieses Spiel ist an sich gleich gut wie der Vorgänger (Desperados 2), gleiche Engine und praktisch eher eine Erweiterung dazu als ein eigenes Spiel. Wem der Vorgänger gefällt, den würde dieser Teil also eigentlich auch ansprechen. Ein großer Nachteil: In Helldorado gibt es kaum noch Gegner, die man töten darf, sondern man muss fast immer nicht-tödlich vorgehen. Daher kann man seine Schusswaffen und die Hälfte der Charakterfähigkeiten (Scharfschützengewehr, Dynamit, Wurfmesser, Bogen, ...) in den meisten Mission gar nicht verwenden und ist somit taktisch extrem eingeschränkt auf einige wenige ständig wiederholte Strategien (Gasgranaten etc.). Dies macht das Spiel deutlich schlechter als den Vorgänger.

Das Spielkonzept ist sehr spannend: Man hat ein Mutterschiff, welches mit den passenden Ressourcen kleinere Raumschiffe bauen kann. In jedem Level muss man Ressourcen sammeln und damit neue Technologien erforschen und Schiffe bauen. Seine Überlebenden Schiffe kann man von Level zu Level weiter mitnehmen. Jede Mission ist interessant und abwechslungsreich - Mal muss man ein Gebiet erkunden, Abbauschiffe beschützen, Feinde jagen uvm. Die taktischen Optionen sind enorm weitreichend: Man kann verschiedene Formationen anwenden, die KI einstellen, die Schiffe können sich dreidimensional bewegen, man kann Subsysteme wie Antriebe angreifen, Verteidigungsbefehle geben, Energieverteilung zwischen Waffen und Antrieb für jedes Schiff einstellen und vieles mehr. Ein Problem mit dieser Version ist, dass das Spiel sich schwerer macht (mehr Feinde), wenn man mit mehr überlebenden Einheiten ins nächste Level kommt - so lohnt es sich gar nicht, seine Schiffe vor Zerstörung zu bewahren. Es gibt aber Mods im Internet, mit denen man das beheben kann.

Ein gutes Detektivspiel mit vielen spannenden Mechaniken (z.B. Tatorte und Mordszenarien nachstellen). Allerdings ein alter Teil und kann daher auf neuen Systemen häufiger mal abstürzen. Kommt nicht ganz an Crimes and Punishments heran, geht aber stark in die Richtung. Man fühlt sich wirklich als Sherlock Holmes.

Für das Spiel spricht, dass es als erstes das DnD-System quellentreu umgesetzt hat (rundenbasierte Kämpfe statt Echtzeit wie in Baldur's Gate etc.). Die Bedienung ist aber sehr umständlich und schlecht gealtert. Da man wie in Icewind Dale alle Charaktere selbst erstellt, haben diese keine wirkliche Persönlichkeit. Die Geschichte hat mich persönlich auch nicht von Hocker gehauen. Das "Rollenspielen" funktioniert aber gut. Spitze ist das Charaktersystem, welches die Vorlage getreu umsetzt und sich daher auch wie ein Pen-and-Paper Spiel spielt. Wem das zusagt, sollte hier zuschlagen! Dies ist von allen Videospielen wahrscheinlich das, welches am Nächsten zu Tabletop-Spielen ist.

Dieses durch Crowdfunding finanzierte Spiel hat praktisch die isometrischen Rollenspiele wiederbelebt. Es basiert auf Vorbildern wie Baldur's Gate, Icewind Dale usw. Das Charaktersystem bricht ein wenig mit Konventionen und fokussiert das Spiel etwas mehr auf Kämpfe als vergleichbare Systeme. Die Kämpfe selbst finden in einem sehr guten Echtzeit-mit-Pause System statt. Die Geschichte ist anfangs spannend und mysteriös, nutzt sich aber irgendwann ab (weil das Spiel einfach sehr lang ist). Ich fand die Geschichte in der Erweiterung besser. Die Charaktere sind alle individuell und haben ausgebildete Persönlichkeiten, kommen aber nicht ganz an Vorbilder wie Baldur's Gate 1+2 heran. Der einzige "Nachteil" an dem Spiel ist, dass es sehr lang ist und im Vergleich zu anderen langen Spielen nicht ganz so viel Abwechslung bietet, die letzten Stunden wurden irgendwann eintönig. Wenn man damit umgehen kann, klare Kaufempfehlung!

Das Spiel fängt einen "klassischen" Western sehr gut ein, in dem es neben harter Action auch ruhigere Abschnitte, getriebene Charaktere, Intrigen und schöne, weite Landschaften gibt. Man spielt als zwei gegensätzliche Charaktere. Ray ist ein fanatischer Priester mit düsterer Vergangenheit, der aufs Kämpfen spezialisiert ist und sich auf einen vermeintlich gottgefälligen Rachefeldzug begibt. Billy ist ein junger Mann, der wegen seiner gemischten Hautfarbe aus der Gesellschaft ausgegrenzt wird und für einen Mord gejagt wird, den er nicht begangen hat. Die Dynamik zwischen beiden ist ein Highlight des Spiels. Beide Charaktere spielen sich total unterschiedlich: Ray kann problemlos in Kämpfen seinen Mann stehen und mit zwei Revolvern gleichzeitig, Gewehren usw. kämpfen. Die Kämpfe sind gut, Feinde zu durchlöchern fühlt sich sehr befriedigend an. Man kann Dynamit und Gegenstände werfen, Feuer entfachen, aus der Deckung lehnen und Colts in klassischer Westernmanier alternativ feuern. Wegen seiner Körperpanzerung hält er auch einige Treffer aus. Billy hingegen ist ziemlich schwächlich und sollte Kämpfen möglichst aus dem Weg gehen. Mit ihm kann man hingegen gut schleichen und dabei einen Bogen und seine Peitsche verwenden, um Feinde lautlos auszuschalten. Es gibt dabei auch spannende Mechaniken, z.B. kann man während einem Gewitter bei Donner schießen, ohne gehört zu werden. Falls man entdeckt wird, kann er notfalls auch kämpfen, beist dabei aber schnell ins Gras. Außerdem hat Billy Parkour-Fähigkeiten und kann etwa mit seiner Peitsche an Bäumen hochklettern. Viele der Level sind recht offen und können etwa per Pferd erkundet werden. Das Spiel sieht für sein Erscheinungsdatum enorm gut aus, gerede die vielfäligen Landschaften (Canyons, Wälder, Dörfer, Wüste usw.) überzeugen. Beim Spielen darauf achten, die DirectX 10 exe auszuführen (kann man in GOG als Standard einstellen). Außerdem gibt es einen Uncut Patch für die deutsche Version, den findet man im pcgamingwiki.

Es ist schwer, dieses Spiel zu beschreiben, da es im positiven Sinne total verrückt ist. Man spielt einen kindlichen Engel, der in eine Science-Fiction Stadt à la Blade Runner geschickt wird, um eine Verschwörung aufzuhalten. Man kann fliegen und von NPCs Besitz ergreifen, indem man in sie "hineinfliegt". Jeder NPC hat andere Fähigkeiten (z.B. Kampf, Reparatur, Autorisierung für bestimmte Türen...), die man kombinieren muss um weiterzukommen. Neben diesem Puzzle-Gameplay muss man auch sein fliegen / gleiten nutzen und es gibt Schießereien inkl. freiem Wechsel zwischen Ego- und Schulterperspektive. Was das Spiel so genial macht, ist einerseits sein absolut einmaliges Setting und andererseits die extrem guten Puzzles, die man durch Kombination der Fähigkeiten aller Charaktere lösen muss. Absolute Empfehlung!

Bin natürlich noch nicht durch, aber das Spiel haut mich echt vom Hocker. Grafik, Charaktere, Kämpfe, Levelsystem, Spielwelt - es passt einfach alles. Performance ist auch super, mit meiner GTX 1070 klappt Full HD in mittleren bis hohen Einstellungen problemlos. Tipp: Vorher den Grafikkartentreiber aktualisieren. Bugs konnte ich bislang keine bemerken, die scheint der Day 1 Patch schon gut gefixt zu haben.

Das Spiel ist ein echter Geheimtipp, ein überraschend guter Genremix aus Adventure, Rätselspiel und Shooter, mit der Möglichkeit zum Koop-Gameplay. Die Handlung findet statt in einer dystopischen Zukunft, in welcher die Städte auf der Erde wegen Überbevölkerung immer weiter in die Höhe gewachsen sind, über die Wolken hinaus. Ganz oben im Sonnenlicht wohnt die Elite, während auf den unteren Ebenen die Masse der armen Bevölkerung vor sich hin vegetiert. In diesem Setting spielt man ein Team aus vier Agenten, die einer mysteriösen Reihe von Entführungen auf der Spur sind. Die Ermittlungen führen einen von oben herab immer tiefer in die Stadt hinunter. Die Umgebungen sind fantastisch designt, wenn man nach oben schaut sieht man die endlosen Häuserschluchten, die das Sonnenlicht verschlucken, und unter sich den endlosen Abgrund bis hin zum Boden. Der Kern des Spiels ist das Lösen von Umgebungsrätseln. Hierbei hat jeder der vier Ermittler besondere Fähigkeiten, die man richtig kombinieren muss. Man kann jederzeit zwischen den 4 Charakteren wechseln, auch wenn sie weit über die Karte verteilt sind. Das Spiel kann auch im Koop gespielt werden, dann kann jeder einen der Charaktere übernehmen, aber man kann die Aufgaben auch im Singleplayer gut lösen. Die Rätsel sind sehr gut, aber nie zu schwer - die Umgebung erkunden lohnt sich! Zwischendrin gibt es auch immer wieder Kämpfe, für die man verschiedene Waffen mit verschiedenen Feuermodi zur Verfügung hat, die Kämpfe kann man aber auch ohne Shooter-Erfahrung gut bewältigen. Man kann jederzeit zwischen Egoperspektive und 3rd Person wechseln, bei der Egoansicht kann man auch den ganzen Körper (Beine usw.) des Charakters sehen, was für die damalige Zeit beeindruckend ist. Ein echtes Meisterwerk, insbesondere wegen dem Setting und den sehr guten Rätseln, die die richtige Kombination der vier Helden und ihrer Fähigkeiten erfordern (oftmals gibt es auch verschiedene Lösungswege).