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Moderne Spiel sind alles andere als beeindruckend.
Auch wenn technisch den Klassikern überlegen, sind moderne Spiele aus meiner Sicht oftmals einfach nur vorhersehbar, repetetiv, uninspiriert, eindimensional und/oder anspruchslos.
Klar es gibt Ausnahmen wie Dark Souls z.Bsp., aber ich habe mich in letzter Zeit immer wieder gefragt warum ich mich kaum noch fürs zocken begeistern kann.
Hier zwei Autoren die vorab zwei sehr gute Beispiele abliefern:
(beides leider auf englisch)
https://www.youtube.com/watch?v=hVYrALStucs
https://www.youtube.com/watch?v=jPqwDGXxLhU&t=16s&list=WL&index=64

Ich schaue mir also alte Spiele an und vergleiche sie mit heutigen Produktionen:
Homeworld 1 - W40KGothic Armada oder Homeworld: Deserts of Kharak
Fallout 1&2 - Fallout 4, Fallout Shelter
Gothic 1&2 - moderne Openworld RPG`s
Morrowind - Skyrim
Mechwarrior 2 - Mechwarrior online
Dungeon Keeper - Dungeon Keeper mobile?
UFO - XCOM1&2
Das alles weckt in mir in etwa so viel Begeisterung wie die aktuellen deutschen Musikcharts.

Ich denke zurück und erinnere mich an die immense Handlungsfreiheit von UFO:Enemy Unknown, den beißenden schwarzen Humor von Emerald "Dead Eye" Flint aus Schleichfahrt, den durchgeknallten Humor von Fallout 1&2 der mir vor Lachen die Tränen in die Augen trieb, an das Dorf Kuldahar aus Ice Wind Dale und dessen überirdisch schöne Musik an die ich mich noch immer schwach erinnere, an endlose Spielabende mit Master of Orion 2 oder die schon fast religiöse Erfahrung von Homeworld 1

Aber schauen wir uns mal mal das Portfolio eines großen Publishers an:
Blizzard /Activision
Warcraft 1-3/Starcraft 1 und die Mechwarriorreihe waren Spiele die mich immens begeisterten.
Das heutige Angebot von Blizzard umfaßt Starcraft 2, bei dem ich noch nicht mal die Kerrigan Kampagne fertig spielte.
Hearthstone und Overwatch - beides läßt mich kalt - nebenbei finde ich das TF2 besser ist als Overwatch. Mal davon abgesehen das storyfreie Onlineshooter für mich nicht mehr als Hamsterräder sind.
WOW - für manche Digitales Heroin, für mich einfach nicht interessant. Nie gewesen. Hatte mit Baldurs Gate, Icewind Dale und all den anderen RPG`s mehr Spaß als jemals mit irgendeinem modernen RPG-MMO.
Ach und Diablo 3, das ich noch nicht mal für umme zu zocken bereit bin. Zu langweilig.
Hab Diablo 1 zweimal durchgespielt.
Irgendwie hat es Blizzard/Activision geschafft, von einem Publisher bei dem ich fast jedes Spiel kaufte, zu einem Publisher zu werden der kein einziges interessantes Spiel hat.
Zumindest für mich nicht.
Finanziell ist Blizzard ja so erfolgreich wie nie zuvor, den Transit der letzten 20 Jahre von einem Nischenmarkt hin zu Mainstream und dem Spielemassenmarkt, der er heute ist, hat Blizzard also erfolgreich geschafft.
Die Burgerkingisierung sozusagen. Ähnlich enthusiastisch bin ich dann auch wenn ich mir das Menü anderer Publisher anschaue.

Vielleicht ist es das. Ich mag kein Fast Food.
Post edited June 16, 2017 by Mr. D™
Ich glaube nicht, dass man den 3. Witcher als Fastfood bezeichnen sollte.

Und er zeigt auch, dass es auch heute noch Spiele gibt, die nicht nur von der Technik her hoch qualitativ sein können.

Man muss eben nicht jeden Rotz kaufen/spielen, den es gibt...aber das war früher auch nicht anders...
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AliensCrew: Man muss eben nicht jeden Rotz kaufen/spielen, den es gibt...aber das war früher auch nicht anders...
Früher war die Qualität der Spiele durchaus deutlich höher. Nicht nur technisch, sondern auch inhaltlich. Selbst wenn es keine Steambindung gäbe, würden mich nur noch sehr wenige Spiele reizen. 95% der aktuellen Spiele würde ich nicht mal kostenlos haben wollen. Jedenfalls nicht zu Release.
Spiele sind aber auch ein Sinnbild der Gesellschaft. Und diese wird immer dümmer und nimmt alles was man ihr vorwirft mit Kusshand an, egal wie schlecht es eigentlich ist. GOG springt ja selbst auf diesen Zug auf und es scheint zum Großteil zu funktionieren.
Die Hersteller haben aber auch den großen Markt entdeckt. Und der will simple Unterhaltung. Da verzichtet man auf die paar alten Spieler mit etwas mehr Anspruch. Wozu sollte man die auch noch ernsthaft berücksichtigen, wenn die Casual Gamer sogar bereit sind in FIFA ihre virtuellen Spieler für Echtgeld nachzukaufen? Irgendwann kauft man sich in Betafield und CoD noch die Munition für Echtgeld...
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AliensCrew: Man muss eben nicht jeden Rotz kaufen/spielen, den es gibt...aber das war früher auch nicht anders...
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classic-gamer: Früher war die Qualität der Spiele durchaus deutlich höher. Nicht nur technisch, sondern auch inhaltlich. Selbst wenn es keine Steambindung gäbe, würden mich nur noch sehr wenige Spiele reizen. 95% der aktuellen Spiele würde ich nicht mal kostenlos haben wollen. Jedenfalls nicht zu Release.
Spiele sind aber auch ein Sinnbild der Gesellschaft. Und diese wird immer dümmer und nimmt alles was man ihr vorwirft mit Kusshand an, egal wie schlecht es eigentlich ist. GOG springt ja selbst auf diesen Zug auf und es scheint zum Großteil zu funktionieren.
Die Hersteller haben aber auch den großen Markt entdeckt. Und der will simple Unterhaltung. Da verzichtet man auf die paar alten Spieler mit etwas mehr Anspruch. Wozu sollte man die auch noch ernsthaft berücksichtigen, wenn die Casual Gamer sogar bereit sind in FIFA ihre virtuellen Spieler für Echtgeld nachzukaufen? Irgendwann kauft man sich in Betafield und CoD noch die Munition für Echtgeld...
Prozentual gesehen gebe ich Dir Recht, in ganzen Zahlen gesehen...könnte ich das nicht einfach so unterschreiben. Sicher gibt es heute viel mehr schlechte Spiele als früher...aber vor allem auch deswegen, weil es mehr Spiele insgesamt gibt & der Markt weitaus größer geworden ist.

Es darf aber nicht außer Acht gelassen werden, dass es auch früher schon viele schlechte Spiele gab...und das man Spiele, die man in seiner Jugend gern gespielt hat, heute mit anderen Augen betrachtet. Würde man diese Spiele heute zum ersten mal spielen, würde man dabei wohl teilweise auch nur mit dem Kopf schütteln.
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AliensCrew: Prozentual gesehen gebe ich Dir Recht, in ganzen Zahlen gesehen...könnte ich das nicht einfach so unterschreiben. Sicher gibt es heute viel mehr schlechte Spiele als früher...aber vor allem auch deswegen, weil es mehr Spiele insgesamt gibt & der Markt weitaus größer geworden ist.

Es darf aber nicht außer Acht gelassen werden, dass es auch früher schon viele schlechte Spiele gab...und das man Spiele, die man in seiner Jugend gern gespielt hat, heute mit anderen Augen betrachtet. Würde man diese Spiele heute zum ersten mal spielen, würde man dabei wohl teilweise auch nur mit dem Kopf schütteln.
Durch die Indiewelle gibt es heute tatsächlich wesentlich mehr Spiele als früher. Da muss man ja nur bei Steam schauen was letztes Jahr rausgekommen ist. Da haben wir aber auch direkt das nächste Problem: wer soll da noch den Überblick behalten? Und wer soll all die Spiele kaufen? Da beißt sich dann wieder die Katze in den Schwanz: wenig Verkäufe -> kein qualitativ hochwertiger Nachfolger. Die hohe Konkurrenz verleitet auch dazu dem Spiel nicht den nötigen Feinschliff zu verpassen um ein paar Entwicklungskosten zu sparen.

Manche Spiele sind sicher schlecht gealtert oder waren damals bereits schlecht. Die ersten Tomb Raider Teile hatten mMn schon damals eine grauenhafte Steuerung, sind spielerisch aber auch heute noch ganz gut.
Die Branche hat sich definitiv weiter entwickelt und die Messlatte immer höher gesetzt. In vielen Punkten hat sie sich aber auch in die falsche Richtung entwickelt, sodass es heute kaum noch wirklich "runde" Titel gibt, bei denen man noch bedenkenlos zuschlagen würde. Hier hat es die Branche verpasst die Qualität in allen Ebenen aufrecht zu erhalten.
Ich denke, dass es noch viele alte Spiele gibt bei denen es sich auch heute noch lohnt sie zu spielen. Bei heutigen Spielen bezweifle ich, dass man sich in 20 Jahren noch dafür begeistern kann. Der digitale Vertrieb mit DRM zeigt die aktuelle Intention: Spiele sind heute nur noch ein Wegwerfprodukt und kein Kulturgut mehr.
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AliensCrew: Man muss eben nicht jeden Rotz kaufen/spielen, den es gibt...aber das war früher auch nicht anders...
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classic-gamer: Früher war die Qualität der Spiele durchaus deutlich höher. Nicht nur technisch, sondern auch inhaltlich. Selbst wenn es keine Steambindung gäbe, würden mich nur noch sehr wenige Spiele reizen. 95% der aktuellen Spiele würde ich nicht mal kostenlos haben wollen. Jedenfalls nicht zu Release.
Spiele sind aber auch ein Sinnbild der Gesellschaft. Und diese wird immer dümmer und nimmt alles was man ihr vorwirft mit Kusshand an, egal wie schlecht es eigentlich ist. GOG springt ja selbst auf diesen Zug auf und es scheint zum Großteil zu funktionieren.
Die Hersteller haben aber auch den großen Markt entdeckt. Und der will simple Unterhaltung. Da verzichtet man auf die paar alten Spieler mit etwas mehr Anspruch. Wozu sollte man die auch noch ernsthaft berücksichtigen, wenn die Casual Gamer sogar bereit sind in FIFA ihre virtuellen Spieler für Echtgeld nachzukaufen? Irgendwann kauft man sich in Betafield und CoD noch die Munition für Echtgeld...
Ich glaube, da ist was dran...ich hab nicht so den Einblick in die neuesten Spiele (mein Rechner ist ja auch zu schwach), aber es gibt da auch kaum was, was mich groß reizen würde an den wirklich großen Titeln. Das scheint wirklich immer dümmer und auf Gelegenheitsspieler ausgelegt zu sein. Schade, aber die goldene Zeit für Spiele waren wohl wirklich eher die späten 90er/frühen 2000er.
Ich spiele ja schon eine ganze Weile. Ich habe die Anfänge mitgemacht (mit Pong), bin über Konsolen (Atari 2600), den C64, den Amiga bis hin zum PC gegangen. Ich habe viele gute Spiele gespielt...weit mehr schlechte Spiele gesehen und noch mehr mittelprächtige Titel angezockt.

Meiner Ansicht nach hat sich die Situation nur in drei Dingen geändert:

Es kommen heute jährlich weitaus mehr Spiele heraus als früher...die Anzahl der guten Spiele darunter ist aber kaum bis gar nicht gestiegen, so dass der Anteil der schlechten bzw. mittelmäßigen Titel prozentual stark gestiegen ist.

Die Entwickler, die man von früher her kennt (und die heute noch existieren) sind zum Teil sehr groß geworden (wie etwa Blizzard oder auch EA). Diesen Firmen fehlt meiner Meinung nach der Wille, wirklich noch mit Herz Spiele zu machen. Sie setzen eher auf den kleinsten gemeinsamen Nenner, um sicheren Profit zu generieren. Dabei kommen im besten Fall mittelmäßige zumeist aber eher schlechte Spiele heraus. Daher ignoriere ich sie zum größten Teil einfach und richte mein Augenmerk auf Indies bzw. auf kleinere oder mittelgroße Entwicklerteams. (Wei etwa Kalypso, die vor zwei Jahren das schöne Spiel Crookz herausgebracht haben, welches mich an Klassiker wie "They stole a Million" oder "Der Clou!" erinnern.)

Der dritte (und meiner Ansicht nach wichtigste) Punkt ist, dass es heutzutage keine objektive Berichterstattung über Spiele mehr zu geben scheint. Da geht es mehr darum, sich Anzeigenplätze von großen Firmen zu sichern als objektiv über deren Spiele zu schreiben. Früher wurden Spiele (wenn sie aus welchen Gründen auch immer Scheiße waren) auch schon mal verrissen. Das ging teilweise soweit, dass es immer einen "Flop des Monats" gab. Sieht man so etwas heute überhaupt noch? Ich lese schon seit einer Weile keine Spielemagazine mehr, nachdem ich feststellen musste, dass sie selbst für den größten Murks noch Lobeshymnen singen, aus Angst, der Herausgeber könnte sie beim nächsten Spiel einfach übergehen.

Und gerade heute wäre eine gescheite Berichterstattung extrem wichtig, eben weil es diese Flut an Spielen gibt. Doch so muss man sich eben irgendwie da durchwuseln oder das Spielen ganz sein lassen.
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morolf: Schade, aber die goldene Zeit für Spiele waren wohl wirklich eher die späten 90er/frühen 2000er.
Ich würde sagen bis die X360 und PS3 rauskamen, dann ging es bergab und es gab immer weniger Highlights. Spielerisch ist man in einer Sackgasse gelandet da viele große Marken nur noch teils jährliche Aufgüsse bekamen, die keine Innovationen mehr brachten. Kleinigkeiten wurden geändert und das kann man eben nicht ewig machen. Dazu kamen noch massive Bugs, miese Portierungen, DRM und DLCs. Da überwogen dann schnell die Nachteile.
Neue Konzepte haben zumindest bei AAA-Titeln kaum eine Chance, das Risiko scheint zu hoch zu sein. Ein gutes Beispiel ist Mirrors Edge. MMn eines der besten Spiele der letzten 10 Jahre, konnte aber nicht genug Käufer finden.
Und kleine Indiespiele können das nun einmal nicht rausreißen. Die haben ihren eigenen Platz, können große Produktionen aber nicht ersetzen.
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AliensCrew: Es kommen heute jährlich weitaus mehr Spiele heraus als früher...die Anzahl der guten Spiele darunter ist aber kaum bis gar nicht gestiegen, so dass der Anteil der schlechten bzw. mittelmäßigen Titel prozentual stark gestiegen ist.
Ich würde sogar sagen, dass die Anzahl der guten Spiele gesunken ist. Deutlich sogar wenn man die Releaseversionen nimmt. Es gibt zwar auch gute Indietitel, aber die kann man nicht 1:1 mit früheren Titeln vergleichen. Wie schon oben geschrieben haben die ihren eigenen Platz. Sie stehen sicher auch zum Teil in Konkurrenz zu (A)AA-Titeln, aber die Überschneidung dürfte sich in Grenzen halten. Genauso wie ein SUV nicht wirklich mit einem Sportwagen konkurriert.
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AliensCrew: Die Entwickler, die man von früher her kennt (und die heute noch existieren) sind zum Teil sehr groß geworden (wie etwa Blizzard oder auch EA). Diesen Firmen fehlt meiner Meinung nach der Wille, wirklich noch mit Herz Spiele zu machen. Sie setzen eher auf den kleinsten gemeinsamen Nenner, um sicheren Profit zu generieren. Dabei kommen im besten Fall mittelmäßige zumeist aber eher schlechte Spiele heraus. Daher ignoriere ich sie zum größten Teil einfach und richte mein Augenmerk auf Indies bzw. auf kleinere oder mittelgroße Entwicklerteams. (Wei etwa Kalypso, die vor zwei Jahren das schöne Spiel Crookz herausgebracht haben, welches mich an Klassiker wie "They stole a Million" oder "Der Clou!" erinnern.)
Sehe ich auch so. Die Risikobereitschaft ist so ziemlich bei Null. Da wird ein Konzept ausgelutscht bis es wirklich nicht mehr funktioniert. Aktuelles Beispiel: CoD. Dort ist das moderne Szenario in den letzten 10 Jahren derart ausgeschlachtet worden, dass man sich wohl gezwungen sah an Ursprünge der Reihe zurückzukehren. Eine gute Entscheidung, allerdings gehe ich davon aus, dass Gameplay und die Story weiterhin primitiv bleiben. Die ersten Teile konnten das noch durch die damals bombastische Inszenierung kaschieren, heute würde das aber nicht mehr so gut klappen.
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AliensCrew: Der dritte (und meiner Ansicht nach wichtigste) Punkt ist, dass es heutzutage keine objektive Berichterstattung über Spiele mehr zu geben scheint. Da geht es mehr darum, sich Anzeigenplätze von großen Firmen zu sichern als objektiv über deren Spiele zu schreiben. Früher wurden Spiele (wenn sie aus welchen Gründen auch immer Scheiße waren) auch schon mal verrissen. Das ging teilweise soweit, dass es immer einen "Flop des Monats" gab. Sieht man so etwas heute überhaupt noch? Ich lese schon seit einer Weile keine Spielemagazine mehr, nachdem ich feststellen musste, dass sie selbst für den größten Murks noch Lobeshymnen singen, aus Angst, der Herausgeber könnte sie beim nächsten Spiel einfach übergehen.

Und gerade heute wäre eine gescheite Berichterstattung extrem wichtig, eben weil es diese Flut an Spielen gibt. Doch so muss man sich eben irgendwie da durchwuseln oder das Spielen ganz sein lassen.
Gibt es denn heute noch wirklich relevante Berichterstattung? Die Printmedien sind am Aussterben, die Auflagen sinken von Jahr zu Jahr. Das liegt auch daran was dort getestet wird. Und das ist meist nämlich wenig. Vorschauen gibt es genug, Tests abseits des Mainstreams gibt es kaum noch, da gerade Indietitel kaum berücksichtigt werden. Das war für mich der ausschlaggebende Punkt mir die PCG nicht mehr zu holen und komplett auf Zeitschriften zu verzichten.

Die mangelnde objektive Berichterstattung ist leider wahr. Die wichtigen "Partner" werden immer fleißig mit hohen Wertungen und Awards prämiert. Gerade bei CoD ist das zu beobachten. Die Anzeigenseiten müssen ja auch gefüllt werden und beim nächsten jährlichen Ableger möchte man natürlich frühzeitig die Vorschau auf der Titelseite präsentieren können.
Vor über 10 Jahren hat ein Publisher mal auf ich glaube 5 Seiten ein Spiel in der GS beworben. In derselben Ausgabe wurde das Spiel jedoch verrissen mit einer 60-70er Wertung. Der Publisher war darüber natürlich nicht erfreut und GS musste in der nächsten Ausgabe eine Stellungnahme drucken (es scheint da ein bayerisches Gesetz zu geben). Damals hatten GS darauf argumentiert dass sie nicht käuflich wären. Inzwischen haben sie daraus und wohl auch aus fehlenden Anzeigen gelernt.

Heutzutage einen "Flop des Monats" zu prämieren bedarf zu hohem Aufwand, schließlich ist die Liste der Kandidaten verdammt lang. Und dafür so viel Zeit für die Auswahl verschwenden?^^

Die besten Tests findet man heute eigentlich ausgerechnet auf den Seiten, die eigentlich nichts mit Spielen am Hut haben. Dabei sind selbst diese Tests qualitativ eher Durchschnitt. Auf kleinere Titel sollte man besser gar nicht hoffen, meist werden nur die angesagten Titel getestet.
Was macht man aus dieser blöden Situation wenn man nicht zig Quellen durchwühlen will? Am besten man wartet auf eine kräftige Reduzierung des Preises sofern man dem Hersteller nicht blind vertraut. Dann gibt es mehr Meinungen zu dem Spiel und wenn es sich als Flop herausstellen sollte, ärgert man sich nicht zu sehr über das Loch im Geldbeutel. Nebenbei bekommt man eine ausgereiftere Version.


Das Hauptproblem ist heute die extreme Masse an Spielen, die kaum jemand spielen kann. Daraus ergibt sich folgender Teufelskreis: Viel Konkurrenz -> hohes Risiko auf einen finanziellen Flop -> Kostenminimierung bei der Entwicklung -> unausgereiftes Spiel -> wenig Käufer und ein möglicherweise ruinierter Ruf -> Beim nächsten Spiel geht alles wieder von vorne los.
Der Markt kann nur dann wieder in vernünftige Bahnen kehren wenn es wieder weniger Entwickler gibt und diese sich dann auch mehr Zeit für die Spiele nehmen. Wenn die Spiele dann nicht so konzeptioniert sind, dass man sie nach 6-8h durch hat, dann ist der Kaufanreiz wieder höher. Dass hier nicht jeder 60€ hinlegen will sollte klar sein.
Post edited May 04, 2017 by classic-gamer
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classic-gamer: (…)
Das Hauptproblem ist heute die extreme Masse an Spielen, die kaum jemand spielen kann. Daraus ergibt sich folgender Teufelskreis: Viel Konkurrenz -> hohes Risiko auf einen finanziellen Flop -> Kostenminimierung bei der Entwicklung -> unausgereiftes Spiel -> wenig Käufer und ein möglicherweise ruinierter Ruf -> Beim nächsten Spiel geht alles wieder von vorne los.
(…)
Du hast etwas vergessen:
Teufelskreis: Viel Konkurrenz -> hohes Risiko auf einen finanziellen Flop -> Kostenminimierung bei der Entwicklung/Angst vor Verlusten -> unausgereiftes Spiel/keine Experimente -> wenig Käufer und ein möglicherweise ruinierter Ruf -> Beim nächsten Spiel geht alles wieder von vorne los.
Ihr berücksichtigt einen Punkt nicht: der Markt könnte unter der inflationärfen (Un-)Menge an Spielen zusammenbrechen. Ist schon mal in der Vergangenheit passiert.
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MFED: Ihr berücksichtigt einen Punkt nicht: der Markt könnte unter der inflationärfen (Un-)Menge an Spielen zusammenbrechen. Ist schon mal in der Vergangenheit passiert.
Du meinst den Konsolen-Crash Anfang der 80er?
Wer den Eindruck hat, dass früher alles besser war, soltle als erstes mal überprüfen ob er nicht zufällig noch seine Nostalgiebrille aufhat.
Ja, es gab in früheren Jahrzehnten tolle Spiele und einige davon sind auch heute noch toll. Aber wenn man genau überlegt, sind das echt wenige. An den ganzen zweit- und drittklassigen Rotz von damals erinenrt man sich heute kaum noch und selbst viele Titel, die einem mal gut gefallen haben, sind schlecht gealtert. Und wenn man nun die "heutigen" Spiele, also vermutlich alles das, was in den letzten 3-4 Jahren herausgekommen ist den absoluten Perlen aus 3 Jahrzehnten vergleicht, ist klar, dass die Luft dünn wird.
Post edited May 04, 2017 by hmcpretender
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hmcpretender: Wer den Eindruck hat, dass früher alles besser war, soltle als erstes mal überprüfen ob er nicht zufällig noch seine Nostalgiebrille aufhat.
Ja, es gab in früheren Jahrzehnten tolle Spiele und einige davon sind auch heute noch toll. Aber wenn man genau überlegt, sind das echt wenige. An den ganzen zweit- und drittklassigen Rotz von damals erinenrt man sich heute kaum noch und selbst viele Titel, die einem mal gut gefallen haben, sind schlecht gealtert. Und wenn man nun die "heutigen" Spiele, also vermutlich alles das, was in den letzten 3-4 Jahren herausgekommen ist den absoluten Perlen aus 3 Jahrzehnten vergleicht, ist klar, dass die Luft dünn wird.
Geht ja ned um`s Altern, sondern wie gut die Spiele zum Zeitpunkt des Erscheinens sind/waren.
Und da muss ich sagen, früher hatten die Spiele wirklich mehr Qualität als heute. Mag vielleicht auch daran liegen, dass die Ressourcen -sprich CPU-Leistung, Arbeitsspeicher und Datenträger, bzw. deren Datentransferrate- damals recht Limitiert waren und man daher kreativ vorgehen musste, um aus nem C-64, Amiga oder später auch 486er noch ein kleines bißchen mehr an Leistung und Grafik herauszukitzeln.
Sieht man auch bei den heutigen Indies: Die haben oftmals recht hohe Systemvoraussetzungen, obwohl das Ergebnis auf dem Bildschirm aussieht, als hätte man aus nem C-64 den Grafikchip ausgebaut und dann noch um circa 50% gedrosselt!
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Maxvorstadt: Sieht man auch bei den heutigen Indies: Die haben oftmals recht hohe Systemvoraussetzungen, obwohl das Ergebnis auf dem Bildschirm aussieht, als hätte man aus nem C-64 den Grafikchip ausgebaut und dann noch um circa 50% gedrosselt!
Was das Optimieren angeht, da magst du recht haben. Ich schätze in den 80ern musste noch deutlich hardware-näher programmiert werden. Heute lizensiert man eben vorhandene Tools, auch wenn die womöglich überdimensioniert sind und entsprechend viel Ballast mitschleppen. Da muss ein Indie-Entwickler dann eben auch die ökonomische Entscheidung treffen, ob er viel Zeit und Geld investieren will, um sein Spiel für Hardware zu optimieren, die eigentlich im Museum stehen sollte.
Post edited May 04, 2017 by hmcpretender
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mk47at: Du hast etwas vergessen:
Teufelskreis: Viel Konkurrenz -> hohes Risiko auf einen finanziellen Flop -> Kostenminimierung bei der Entwicklung/Angst vor Verlusten -> unausgereiftes Spiel/keine Experimente -> wenig Käufer und ein möglicherweise ruinierter Ruf -> Beim nächsten Spiel geht alles wieder von vorne los.
Danke für die Ergänzung. Hab das oben im Text erwähnt, hier gehört es trotzdem noch rein.


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MFED: Ihr berücksichtigt einen Punkt nicht: der Markt könnte unter der inflationärfen (Un-)Menge an Spielen zusammenbrechen. Ist schon mal in der Vergangenheit passiert.
Hab ich 2 Beiträge über deinem ganz unten erwähnt.

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hmcpretender: Wer den Eindruck hat, dass früher alles besser war, soltle als erstes mal überprüfen ob er nicht zufällig noch seine Nostalgiebrille aufhat.
Ja, es gab in früheren Jahrzehnten tolle Spiele und einige davon sind auch heute noch toll. Aber wenn man genau überlegt, sind das echt wenige. An den ganzen zweit- und drittklassigen Rotz von damals erinenrt man sich heute kaum noch und selbst viele Titel, die einem mal gut gefallen haben, sind schlecht gealtert. Und wenn man nun die "heutigen" Spiele, also vermutlich alles das, was in den letzten 3-4 Jahren herausgekommen ist den absoluten Perlen aus 3 Jahrzehnten vergleicht, ist klar, dass die Luft dünn wird.
Zusätzlich zu Max' Beitrag noch eine Anmerkung: nimm die letzten 3 Jahre und nimm z.B. die Jahre 2002-2004. Da wirst du in letzterem Zeitraum trotzdem wesentlich mehr Perlen finden.
An die meisten Spiele die in den letzten 3 Jahren rausgekommen sind wird man sich in 20 Jahren nicht mehr erinnern. Denke heute 20 Jahre zurück und du wirst dich an die damaligen Spiele erinnern, auch wenn viele davon aus heutiger Sicht nicht gut sind weil sie schlecht gealtert sind. Aber selbst wenn du diese schlecht gealterten Spiele wegstreichst, bekommst du aus dem Jahr 1996 wohl mehr gute Spiele zusammen als aus dem Jahr 2016. Und das ist schon alarmierend. Denn besser werden die 2016er Spiele auch nicht mehr werden.