Mit Hyper Light Drifter hat vor vielen Jahren meine Indie-Leidenschaft begonnen. Es ist für mich nach wie vor die Nummer 1 unter den Indie Spielen. Wunderschöne Pixelgrafik, ein absolut fantastischer Soundtrack, eine visuell erzählte (jedoch etwas kryptische) Story und natürlich ein hervorragendes Spielerlebnis machen Hyper Light Drifter zur Referenz. Das ist das Zelda von dem ich vorher gar nicht wusste, dass ich es haben will. Prinzipiell erinnert das Spiel nämlich an die alten Zelda Spiele, vor allem natürlich an Link to the Past. Hyper Light Drifter ist nicht so groß, aber es bietet dennoch eine reichhaltige Welt. Es gibt viel zu entdecken, Geheimräume zu finden und seine Fähigkeiten zu erweitern. Und es ist schnell. Die Steuerung ist griffig, die Kämpfe (anders als bei Zelda) actiongeladen und herausfordernd. Der Schwierigkeitsgrad ist hoch, aber nicht unmenschlich. Wenn man stirbt, dann weiß man in der Regel auch ganz genau welchen Fehler man gerade begangen hat. Die Speicherpunkte sind menschlich gesetzt, sodass man nach einem Ableben direkt wieder ins Getümmel ziehen kann. Die Bosskämpfe sind jeweils ein weiteres Highlight. Knackig, aber dafür ist die Freude am Ende umso größer. Wer auf Action-RPGs steht (mit der Betonung auf Action), der kommt an Hyper Light Drifter eigentlich nicht vorbei.
Ich bin mehr oder weniger zufällig über "The Messenger" gestolpert und war schnell begeistert. Das Spielprinzip folgt zunächst klassischen Platformern. Man springt über Abgründe, löst Schalter aus, geht mit seinem Schwert gegen Feinde vor und entdeckt geheime Räume mit Goodies. Mit der Zeit lernt der Charakter neue Fähigkeiten hinzu, so kann er dan z.B. durch die Luft gleiten oder feindliche Projektile mit dem Schwert abwehren. Der Schwierigkeitsgrad ist dabei gut austariert, Das Spiel ist herausfordernd, aber keine dieser hardcore Prüfungen. Man stirbt zwar regelmäßig, aber am Ende sind die Herausforderungen immer fair und die Speicherpunkte sind menschlich platziert. Gerade bei besonders herausfordernden Stellen ist der Speicherpunkt in der Regel nicht allzu fern. Im letzten Drittel kommen dann noch ein klein wenig Metroidvania Elemente hinzu, wenn man die bereits besuchten Levels erneut nach Items absuchen muss um voran zu kommen. Optisch fand ich die pseudo 8-Bit Grafik zunächst etwas dröge, aber sie ist doch liebevoll umgesetzt. Nach einer Weile wird man jedoch in die Zukunft geschickt und die Grafik stellt um auf einen 16-Bit Look. Dieser ist wirklich sehr gut gelungen und viele Welten sind eine wahre Augenfreude. Die liebevoll gestaltete Pixelgrafik hat mich jedenfalls voll mitgenommen. Im letzten Drittel kann man dann an vielen Stellen zwischen den beiden Zeitebenen hin und her springen, was zu interessanten Rätseln und Action-Einlagen führt. Die Story wirkt zunächst wie eine typische "Du musst die Welt vor den finsteren Dämonenhorden retten" Geschichte. Sie wird aber wirklich gut inszeniert und humorvoll erzählt. Der trockene Humor der in jedem Dialog steckt funktioniert für mich sehr gut. Der für mich einzige Kritikpunkt ist, dass das Absuchen der bereits besuchten Welten am Ende etwas eintönig werden kann. Aber ich hatte dabei trotzdem viel Spaß. The Messenger hat sich auf meiner Indie-Spiel-Liste jedenfalls gleich im oberen Bereich eingereiht.
Es ist durchaus befriedigend einmal das Monster zu sein, einmal menschliche Wissenschaftler mit seinen Tentakeln zu greifen und zu Pixelbrei zu verarbeiten. Die Steuerung ist etwas schwammig, aber das ist bei einer solchen Ansammlung von Mäulern und Tentakeln auch schwerlich anders umzusetzen. Dennoch fühlt es sich "richtig" an. Prinzipiell handelt es sich hier um ein Rätselspiel. Auch wenn man den Menschen prinzipiell überlegen ist sollte man dennoch unerkannt bleiben, denn deren Waffen können einem dann doch ordentlcih schaden. Also schleicht man durch Schächte und Kanäle, setzt dabei seine immer weiter zunehmenden Fähigkeiten ein und überwindet somit Hürden und besiegt Gegner. Dabei gibt es Metroidvaniaartige Elemente, insebesondere, dass man oft an einer Stelle erstmal nicht weiter kommt bis man dann neue Fähigkeiten erlernt hat. An der Stelle setzt auch mein einziger Kritikpunkt etwas an. Ich habe mich zu oft verzettelt und wusste nicht, wo es jetzt weiter geht. Das verwirrende Leveldesign tat sein Übriges dazu. Bis zum Schluss habe ich den Aufbau der Forschungsstation nicht wirklich verstanden. So habe ich viel Zeit damit verschwendet hin und her durch längst leer geräumte Levels zu kriechen anstatt mich den eigentlichen Aufgaben zu stellen. Ein paar Stellen waren auch etwas unfair und mehr durch Glück als durch Können zu bewältigen, im Großen und Ganzen ist das Spiel aber fair und bereitet Laune. Abgesehen von den erwähnten vereinzelten Stellen ist der Schwierigkeitsgrad im guten Mittelfeld angesiedelt. Ab und an benötigt man mehr als einen Versuch, aber das ist auch in Ordnung. Die Story ist gut und wird auch auf nette Art erzählt. Alles in Allem definitiv ein netter Rätsel-Platformer der etwas anderen Art. Allein schon wegen der Vorzeichenumkehr bei der man als Monster spielt ist es eigentlich schon eine Kaufempfehlung, zumindest für all diejenigen, die Pixel-Art mögen und ein Faible für abgefahrene Spiele hat.
Ich mag Pixel-Art, vor allem den pseudo 32-Bit Look wie ihn auch Timespinner hat. Ebenfalls mag ich Platformer und die Videos zum Spiel machten den Eindruck, als sei die Platformer-Mechanik recht gelungen. Dazu ein Metroidvania-Prinzip incl. Zeitmechanik, was sollte also noch schief gehen? Zunächst: Die Optik ist wie man sehen kann tatsächlich hübsch und die Steuerung mehr oder weniger intuitiv, abgesehen von der Ausweichbewegung, aber auch daran gewöhnt man sich. Hier hört das Positive aber schon auf. Der Schwierigkeitsgrad ist extrem gering, das ist im Grunde in Ordnung, allerdings gibt es keine echte Progression. Das Spiel wird immer einfacher. Die Kampfmechanik mit den Kugeln ist noch recht einfallsreich, aber leider auch recht eintönig. Zwar bekommt man im Laufe des Spiels viele neue "Waffen", sie unterscheiden sich jedoch kaum. Da die verschiedenen Orbs mit der Erfahrung hoch-leveln bin ich bis zum Schluss bei meiner Anfangswaffe geblieben. Weder die Zeitreisen noch die Fähigkeit die Zeit zu pausieren wurden richtig genutzt. Es gibt ein einziges (optionales) Rätsel welches auf die Zeitreise aufbaut, hier wurde extrem viel Potential verschenkt. Das Leveldesign ist öde, man läuft viel durch leere Gänge. Ich kann mich auch an keine Metroidvania typischen Verschachtelungen erinnern bei denen man mit steigenden Fähigkeiten Abkürzungen, etc. erreichen kann. Die Gegner schwanken zwischen Einfallslos aber OK und völligem Griff ins Klo (Riesige Vogelköpfe auf Sprungfedern!). Die Boss-Gegner sind ebenfalls weder fordernd noch gut gestaltet. Kaum Variation in den Angriffsmustern und per Zeit-Anhalten leicht zu besiegen. Der Tiefpunkt ist aber die Story. Wäre sie gut, hätte man über so manches hinwegsehen können. Und die Prämisse ist sogar vielversprechend. Am Ende wirkt sie aber wie von einem mittelmäßigen Schüler geschrieben der gerade einen LGBTQ-Inklusions-Kurs besucht hat. Einfach nur zum Fremdschämen primitiv.
Nach vielen Jahren habe ich nun doch Katana Zero eine Chance gegeben...und wow, was für ein tolles Spiel. Ich bin fälschlicherweise davon ausgegangen, dass es sich hier um einen 08/15 Platformer handelt, quasi ein modernes Shinobi. Doch es ist viel mehr als das. Es fällt mir schwer das Spiel in irgendeine Schublade zu stecken. Ja, es hat Elemente eines Platformers, aber ebenso die eines Hack & Slay, eines Schleichspiels und eines Adventures. Im Großen und Ganzen geht es darum viele Gegner mit der Katana zu Pixelbrei zu verarbeiten. die Steuerung ist dabei extrem befriedigend und responsiv. Es macht einfach Spaß um die Gegner herumzuwirbeln. Eine Health-Bar gibt es dabei nicht, ein Treffer und man ist tot. Trotzdem ist es kein Hardcorespiel. Trial and Error ist Teil des Prinzips und der Held hat eine nette Zeitlupenfähigkeit mit der man das Geschehen verlangsamen kann. Dadurch gelingen auch Attacken auf mehrere Gegner gleichzeitig. Katana Zero ist dabei sehr abwechslungsreich. Kaum hat man sich an die verschiedenen Slash Mechaniken gewöhnt, da muss man plötzlich ein Leven unerkannt bleiben und an den Gegnern vorbei schleichen. Und kaum hat man das perfektioniert, da findet man sich auf einer Motorradverfolgungsjagd die stark an so manchen Spieleklassiker aus den 80ern und frühen 90ern erinnert. Wo wir davon sprechen, der Pixel-Look gehört zum besten was ich bisher gesehen habe. Wunderschön gestaltet erinnert er an die frühen 90er. Besser als damals ist aber nicht nur die Steuerung, sondern auch die butterweichen Animationen. Die Krönung des Ganzen ist die faszinierende Story welche dazu wunderbar inszeniert wurde. Man klebt förmlich am Spiel, nicht nur weil es Spaß macht, sondern auch weil man wissen möchte wie es weiter geht. Leider ist die Story nicht abgeschlossen und der versprochene DLC lässt auf sich warten. Abgerundet wird das Ganze noch durch den fantastischen Synthesizer Soundtrack der Ebenfalls Erinnerungen an die 80er wachruft.