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Arx Fatalis

Eine Rollenspiel-Perle aus früheren Jahren

2002 erschien dieses Rollenspiel, von dem ich zuvor nie etwas gehört oder gelesen habe. Das Sonderangebot vor Weihnachten war von GOG gut platziert und lockte mit einem sehr günstigen Preis. Vollends verführt wurde ich, weil die Rezensenten die fehlende musikalische Untermalung im Spiel und das Setting bemängelten. Statt Musik gibt es atmosphärische Untermalung, Gänsehaut bringende Geräusche und hier und da Foltergeschrei. Zudem spielt das gesamte Spiel unter der Erde. Das heißt nicht, dass es nur langweilige Höhlen gibt. Die Unterwelt ist vielseitig genug, um dranzubleiben, nicht nur wegen der unterirdischen Festungen. Das, was da kritisiert wurde, hat mich erst recht interessiert. Es wird auch erklärt, warum sich die Bewohner unter die Erde verkrochen haben. Nur soweit: Ich fand das wirklich nachvollziehbar. In den unterirdischen Bauten, deren Errichtung eine freundschaftliche Zusammenarbeit vieler Rassen war, brodelt es gewaltig und unser Held, der sich nicht an seinen Namen und Auftrag erinnern kann, ist da natürlich der Auserwählte. Ja, das kennt man schon und ist das Einzige, was an dem Spiel nicht innovativ ist. Was innovativ ist: Die Zaubersprüche werden tatsächlich mit der Maus in der Luft gezeichnet, also mit der Hand Bewegungen für einen Zauber erwirkt. Welche Bewegungen auszuführen sind, steht im Zauberbuch, welches sich mit jeder gefundenen oder zugekauften Rune füllt. Kräftige Zauber erfordern dabei mitunter mehr als zwei komplexere Bewegungen. Das ist natürlich weniger spaßig inmitten eines Kampfes. Daher gibt es die Möglichkeit drei Zauber vorzubereiten, die dann mit der entsprechenden Taste ausgelöst werden. Und da die drei Slots gegen einen mächtigen Gegner nicht reichen, entsteht hier ein gewisser Nervenkitzel. Meine Strategie: Gekonntes Wegrennen und schnell Zauber fuchteln, bevor mich die Verfolger einholen. Ich habe das Spiel quasi sofort nach dem Kauf gestartet und koste jedes bisschen Zeit mit dem Spiel aus. Ungefähr bei einem Drittel angelangt, bin ich noch nicht in den tieferen Regionen, es gibt 8 "Etagen", vorgestoßen. Um die Atmosphäre ein wenig zu optimieren, schalte ich im Keller abends auf das dunklere blaue Licht meiner LED-Lampen um. Das garantiert auch bei bereits erforschten Gebieten immer noch für Gänsehaut. Grafisch ist das Spiel erstaunlich "gut gealtert". Natürlich sind die Texturen verschwommen, aber bei weitem nicht so schlimm, wie ich das von Spielen für die Nintendo64-Konsole kenne. Die altersbedingt niedrige Polygon-Zahl ist hoch genug, um Augenkrebs vorzubeugen. Die Synchronsprecher sind zwar keine Wucht, aber trotzdem besser als viele Games der späteren Jahre. Vor einem ernsthaften Erkunden unter Tages ist die Installation des Mods "Arx Libertatis" notwendig. Denn ohne diesen "Patch" wird das Zaubern zur reinen Geduldsprobe. Irgendwie kommt das ungemoddete Spiel mit der Auflösung beziehungsweise dem von 4:3 abweichenden Bildseitenverhältnis nicht klar. Es gibt noch einen HD-Patch, der aus meiner Sicht eine Mogelpackung ist. Es tauscht die unscharfen Texturen durch schärferes Pixelrauschen aus. Wirklich mehr Details erhält man dadurch demnach nicht. Es ist vielmehr so, dass die Ladezeiten durch die größeren Texturen deutlich länger ausfallen. Für mich überwiegt dieser Nachteil. Zusammengefasst kann ich ruhigen Gewissens behaupten, dass ich nach Witcher 3 einen ebenbürtigen Genrevertreter gefunden habe.

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