Auf Steam habe ich über 300 Stunden in Stellaris investiert. Dem Spiel seine Qualität abzusprechen, wäre daher anmaßend. Ob allein, oder mit Freunden, jeder Spielmodus macht Spaß und kann herausfordernd sein (wenigstens meiner Meinung nach). Aber es ist halt ein Paradox-Spiel und das heißt man wird mit DLCs zugesch...schüttet. Bei dem Versuch allen möglichen Mist und viele Änderungen einzubauen, die einen weiteren DLC irgendwie rechtfertigen würden, hat man mich als Spieler irgendwann verloren. Auf Steam habe ich irgendwann auf eine frühere Spielversion runter gepatcht, noch ein paar dutzend Stunden investiert und es dann beiseite gelegt. Für mich persönlich lag eine große Stärke von den früheren Stellaris-Versionen in seiner guten Balance zwischen Komplexität und Herausforderung. Am Anfang des Spiels hat es sich durchaus gelohnt, dass man die 1 oder 2 Ressourcen mehr pro Monat zusätzlich erwirtschaftet hat, und dafür auch entsprechend genau geplant hat. Das waren aber keine Überlegungen, die ich am Ende des Spiels brauchte, wenn ich bereits über die halbe Galaxis herrsche. Diese Balance hat für mich als Spielertyp ("Herausforderung ja, aber es muss auch nicht in Arbeit ausarten") perfekt. Leider hatte sich das dann mit der Einführung des neuen Ressourcen- und Planeten(bau)systems geändert. Da wurde es mir ein bisschen zu viel Mikromanagement. Ich kann verstehen, dass es Spieler gibt, die das mögen und sich nach langer Zeit über so Updates freuen. Aber ich sehe nicht. dass ich einem Neueinsteiger bedenkenlos den Einstieg empfehlen könnte. Ja, man lernt alle Systeme von Anfang an neu, aber das dann auch für ein Spiel, was inzwischen mit über 20 (mehr oder weniger sinnvollen) DLCs erweitert wurde. Da muss einem bewusst sein, dass die Lernkurve eventuell etwas steiler ausfällt. Darüber hinaus fand ich die Performance im Mid- und Lategame früher sehr bedenklich, kann den aktuellen Stand aber nicht bewerte.
Nachdem ich die vielen negativen Reviews gelesen habe sah ich mich fast schon genötigt, doch auch mal etwas Positives über Cyberpunk zu schreiben. Ja, das Spiel kommt nicht in einem sauber polierten Zustand auf den Markt. So ziemlich jeden Kritikpunkt zu Bugs und Glitches kann ich nachvollziehen und/oder habe sie selbst bereits erlebt. Auch das Handling, das User-Interface oder die Steuerung sind zumindest in Teilen kritikwürdig. Kurz gesagt: rund sieht anders aus. Dennoch muss ich nach den ersten Stunden sagen, dass mir das Spiel Spaß macht und es mir die Welt ziemlich angetan hat. Aufgrund von Zeitmangel komme ich idR. nicht mehr dazu Open-World Spiele, oder Spiele mit einem gewissen Umfang, wirklich zu spielen. Hier mache ich aber eine Ausnahme und investiere mehr Zeit als ich mir eigentlich vorgenommen hatte. Auch die oft geschilderten Performance-Probleme treten bei mir nicht auf. Das muss nicht bedeuten, dass es sie nicht gibt, aber bei manchen Rezensionen habe ich mich schon gefragt, was man eigentlich erwartet, wenn man das Spiel auf recht betagter Hardware spielt. An manchen Stellen frage ich mich schon, ob Leute einfach nur meckern wollen und aufgrund der langwierigen Entstehungsgeschichte des Spiels so ihren Frust zum Ausdruck bringen wollen. Ich für meinen Teil habe das Spiel nie vorbestellt, habe bis zum Release gewartet und bisher ein echt mitreißendes Spielerlebnis. Betrachtet man die Größe des Spiels würde ich sogar sagen, dass die Anzahl der Bugs denen ich bisher begegnet bin eher zu vernachlässigen bin. Damit will ich nicht sagen, dass das Spiel keine Macken hat. Die hat es und man merkt an ganz vielen Stellen den fehlenden Feinschliff. Genau so merkt man aber auch, dass dort Zeit und Energie reingeflossen ist und wenn man ohne große Erwartungen an das Spiel einfach loslegt, dann kann man auf seine Kosten kommen. Kritischeren Naturen rate ich aber definitiv das Abwarten weiterer Patches ab.