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Planescape: Torment: Enhanced Edition

Was kann das Wesen eines Menschen ändern? (Enhanced 2017)

Ohne Erinnerung erwacht unsere Spielfigur in der kalten Düsternis einer unheimlichen Leichenhalle. An ihrer Seite erscheint ein schwebender Totenschädel, der einiges mehr zu wissen scheint, der es aber auch eher auf eine Flucht aus dem Gemäuer, als auf längeres Geschichtenerzählen abgesehen hat. Wir erfahren, dass wir uns in der Stadt Sigil befinden, die auf einem unendlich hohen Berg in den Außenlanden thront und die Spitze der möglichen Neutralität darstellt. Auf der Suche nach unserem Gedächtnis treffen wir allerhand seltsame Figuren, von denen sich immerhin sieben unserer maximal sechsköpfigen Truppe anschließen können. Während wir in der Vergangenheit wühlen, beginnen seltsame Schattenwesen ihr Unwesen zu treiben und es scheint mehr als wahrscheinlich, dass wir der Auslöser für die ganze Angelegenheit sind. Eine mögliche Antwort auf unsere Probleme scheint die Nachthexe Ravel Rätselschön auf Lager zu haben, doch ist sie vertrauenswürdig? Vor 18 Jahren begeisterte mich ein Rollenspiel im Stile des legendären "Baldurs Gate" so sehr, dass ich mich nächtelang nicht aus dem Bann des zu Grunde liegenden "Planescape"-Universums befreien konnte. Die Reise des Namenlosen und seiner skurrilen Truppe von Begleitern (darunter u.a. "Morte" der schwebende Schädel, das Tieflingsmädel "Annah", der Sukkubus "Grace" oder die belebte Rüstung "Vhailor") fesselt mit ihrer tiefgreifenden Geschichte und allerhand fast schon philosophisch angehauchten Texten auch heute noch stundenlang vor den Bildschirm und ist, danke der seit Frühjahr 2017 erhältlichen Enhanced Edition, auch grafisch halbwegs passabel gealtert. Wie im Original steuern wir die Grupper per Maus durch die verschiedenen Kartenumgebungen, besiegen Gegner und erledigen die eine oder andere Aufgabe, was uns Erfahrungspunkte beschert, die wir in den Ausbau unserer Charaktere stecken können. Dabei kommen die aus der "D&D"-Welt gewohnten Attribute zum Tragen (Stärke, Geschicklichkeit usw.), die es aber in ähnlichen Formen natürlich auch in anderen Rollenspielen gibt. Das Herz von "Torment" ist aber die teilweise herzzerreißend erzählte Geschichte, die in ausufernden Textlandschaften präsentiert wird und die daher sicher nicht jedermanns Liebe auf den ersten Blick sein wird - seinerzeit brauchte ich aber auch zwei, drei Anläufe, um mich packen zu lassen und die aktualisierte Fassung bestätigte noch ein Mal diesen Eindruck. Wer sich aber darauf einlässt, wird mit einem Abenteuer der besonderen Art belohnt, dass schlichtweg alles, außer gewöhnlich, ist.

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