Outer Worlds ist ein Action-RPG, das von der Spielmechanik her am ehesten mit Fallout (3/New Vegas/4) verglichen werden kann. Statt in einer Postapokalypse sind wir jedoch in einer von Großkonzernen kontrollierten Kolonie der Menschheit unterwegs. Dort herrscht Kapitalismus in Reinkultur - die Arbeiter gehören den Konzernen und müssen sogar ihre eigenen Gräber vom Konzern mieten. Das Spiel wird vielfach dafür kritisiert, dass es kleiner als der große Bruder Fallout sei. In meiner Wahrnehmung war das jedoch nie ein Nachteil. Zum einen ist das Spiel mit einer Spielzeit von ca. 25-40 Stunden (je nachdem, wie viele Nebenquests man erledigt und wie gründlich man die Welt durchforstet) weitaus besser in den (Berufs-)alltag zu integrieren als ein AAA-100 Stunden-Blockbuster. Und ein durchgespieltes Spiel ist eben doch weitaus zufriedenstellender als ein weiteres Assassins Creed o.ä. auf dem Pile of Shame. Zum anderen bewahrt sich das Spiel so den typischen Charme einer AA-Produktion. Oftmals musste ich beim Spielen an Elex oder die anderen Meisterwerke von Piranha Bytes denken; auch Spiders mit Titeln wie Greedfall könnte ein (wenn auch etwas entfernterer) Vergleich sein. Rein von den "Rohdaten" her (Ausnutzung modernster Hardware, Umfang ect.) kann man Outer Worlds zwar durchaus kritisieren. Was den Spielspaß im eigentlichsten Sinne (Freude daran haben, das Spiel zu spielen) angeht, so ist Outer Worlds für mich ein 5-Sterne Titel.