Pixelart ist so eine Sache an sich. Subjektiv bin ich nicht überzeugt davon. Wäre schön, wenn die Grafik mindestens die Standards eines HOMM3 HD erfüllen würde. Sonst ist das Spiel gut und würde fünf Sterne verdienen. Schade dass es optisch so schlecht aussieht.
Das Spiel ist ein echtes RPG und das ist gut. Was unheimlich viel nervt ist dass gefühlt jeder Satz von den Einheimischen in Deadfire Archipel mit "Ekera" oder "Merla" beginnt. Das heißt dass die Aumaua von Eora nicht gut amerikanisches Englisch beherrschen und irgendwie eine Art Latinos sind. Soviel bezüglich Einfallsreichtum (schon etwas einfältig - ich muss immer an den Film "Dinosaurier bedrohen Rom" von 1957 denken). Irgendwann nach dem dritten Anlauf, habe ich das Spiel wieder einmal gelöscht. Ich muss zugeben dass mich in Baldurs Gate 2, Minsk gerade auch so genervt hat (und warum muss er wie eine Großstadt in Osteuropa heißen?). BG2 habe ich aber mit Leichtigkeit durchgespielt. Ich glaube dass beide Pillars of Eternity Teile das Problem haben, dass sie viel zu wenig selbständig sind und viel zu viel von Baldurs Gate kopieren und somit lediglich Kopien sind - dadurch auch wenig zeitgemäß. Da sind die Divinity Original Sin Spiele viel innovativer, auch wenn die Geschichten nicht so einfallsreich sind. Wenn Baldurs Gate 2 aufpoliert mit der Unity Engine herauskommen würde, wäre echt toll. Es ist kein Wunder dass nicht Obsidian, sondern Larian die Lizenz für BG3 bekommen haben.
Erst mal vorne hinweg: das Spiel ist fantastisch. Die rundenbasierten Kämpfe sind besser als in BG 1 und BG 2. Sehr gut dass das Kampfsystem von DOS 1 und DOS 2 genutzt werden, ich mag beide Spiele sehr. Ich finde die alten Spiele 1 und 2 (obwohl ich sie liebe, auch NWN 1 und 2) aber auch jetzt 3 von der Geschichte her, sehr klischeehaft und kindisch: an den Büchern von Tolkien kommen sie nicht ansatzweise ran. Was mich in BG 3 stört: 1.: Es fehlt an Zauber (ich meine als Stimmung) und Poesie. Alle Begleiter sind unfreundlich und rau; 2.: Der erste erste Akt fängt an wie das Ende eines Aktes; die Geschichte wird nicht von vorne erzählt, sondern man wird so mittendrin hereingeworfen und reizüberflutet. 3.: Die Kämpfe sind viel zu lang und schwer - wahrscheinlich weil es doch an erzählerischer Fantasie fehlt; man kann nicht rasten wenn keine Feinde in der Nähe sind, wie bei D&D Spiele. Die Handhabung des Lagers ist merkwürdig: gehe ich ins Bett, bin wieder im Geschehen drin. Auch nicht immer Konsequent. 4.: Die Musik ist mittelmäßig: ein bisschen Fluch der Karibik, etwas DOS 2, wieder Mal Dragon Age Origins. Diese Männerchöre unisono sind echt peinlich! Wenn man die Perkussionsinstrumente weglassen würde, wäre die Musik einfach simpel und fade. Wenn Hans Zimmer oder wie auch immer diese Filmkomponisten heißen, viel von Gustav Mahler, Anton Bruckner, Claude Debussy aber auch von Brahms und andere bedeutende Komponisten geklaut haben, haben es zumindest auf einer einigermaßen hohen Niveau geklaut. Der Preis ist OK, weil man ja später auch die Vollversion bekommt. Larian sind sehr fair und bemüht den Kunden entgegenzukommen. Ich bin mir auch sicher dass das Spiel sich bessert, aber die Punkte die ich beschrieb sind ernst gemeint.