Ich bin froh, dass ich dieses Spiel gekauft habe! Die Spielmechanik ist so einfach wie genial, und entwickelt ihr ganz eigenes Suchtpotenzial, dem man sich nicht entziehen kann. Nach jeder Runde, ob ich nun mit meinen Helden strbe oder nicht, will ich am liebsten noch eine Erkundung durch die verschiedenen Orte starten. Ich musste mich nach der letzten Spielsitzung regelrecht losreißen. Das sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Darkest Dungeon - Verzeihung - kackeschwer ist! Rogue-Like wie man es erwartet. Selbst auf dem "leichtesten" Schwierigkeitsgrad wird einem nichts geschenkt und man weiß nie, ob die Helden die nächste Expedition überleben oder nicht. (In meiner letzten Runde sind drei von vier Helden einfach mal an einem Herzinfarkt gestorben, weil deren Stresslevel zu hoch wurde, und ich konnte mich mit dem letzten Überlebenden noch geradeso ins Dorf retten). Wer sich an dieses Spiel wagt, sollte frustresistent sein. Einen Level einfach druchlaufen und die Gegner im Kampf nebenbei plattmachen ist hier nicht drin. Jeder Ausflug will gut geplant sein, damit er ein Erfolg wird. Für mich eins der besten und langlebigsten Spiele der letzten Jahre!
"Stasis" ist ein Spiel das einen sehr schmalen Grat wandert. Auf der einen Seite versucht es ein Horrorspiel zu sein, das den Spieler erschrecken soll, auf der anderen Seite will es ein Adventurespiel sein. In meinen Augen erfüllt es die Adventure-Komponente deutlich besser. Die Rätsel sind anspruchsvoll und an manchen Stellen knackig, aber nie unmöglich schwer, sodass man mit ein wenig Nachdenken auf die Lösung kommt. Die Geschichte ist interessant und bietet gerade am Anfang viel Spannung, verspielt jedoch ihr Potenzial, weil zu viele Themen angeschnitten werden, ohne sie konsequent fortzuführen (z.B. die Suche nach Familienmitgliedern, Alien-Experimente, Transhumanismus, ethisch verwerfliche Entscheidungen über Leben und Tod, Kriminalität, Konzernpolitik, usw.) Vor allem von den Aliens, die die Besatzung der Groomlake töteten, bekommt man fast nichts zu sehen, obwohl in fast allen Aufzeichnungen von ihnen die Rede ist. Hier wurde nach dem typischen Schema aus Psycho-Horrorfilmen vorgegangen, dass Angst vor allem über die Abwesenheit der Bedrohung aufgebaut wird. Das funktioniert hier leider nicht so gut, wie es sich die Hersteller des Spieles vielleicht versprachen. Die ein oder andere Passage, in der man schnelle Entscheidungen treffen muss, oder ein paar Jump-Scares hätten dem Spiel da sicherlich gut getan. Nichtsdestotrotz baut das Spiel durch die Soundkulisse, die aus gelegentlichen Schreien aus dem Nichts oder kratzende Geräusche in den Wänden bestehen, die richtige Atmosphäre auf, um sich zu gruseln. Jedem Adventure-Fan kann ich "Stasis" mit gutem Gewissen ans Herz legen. Horror-Fans hingegen sollten sich genau überlegen, ob sie die Zeit in dieses Spiel investieren, dass ihnen nicht genug bieten könnte.
