Point und Klick sind tot. Ihre Grabsteine findet man in diesem Spiel. Was man au8erdem findet: - Charmante Charaktere in deutscher und englischer Synchronisation - Eine wendungsreiche Geschichte ohne plumpe Schock-Twists sonder Handlungsstränge die aufeinander aufbauen - Ein Minispiel, das Taktik und Glück vereint. Der Glücks-Faktor liegt ungefähr auf der Skala eines Roll Player. - Viele, viele Schauplätze deren Interaktivität und Detailreichtum jedoch stark schwankt. - Viele logische Rätsel, die nicht über die maßen abstrakt sind und nicht ewig aufhalten. Das heißt aber auch: Wer schon Telltales Sam & Max zu simpel fand findet hier gar keine Herausforderung. - Musik, die sich athmosphärisch angenehm im Hintergrund hält, außer in den Klavierspieler-Momenten wo sie scheinen muss. - Einen Kill-Steal der letzten Videosequenz. Grummel. - Eine Steuerung ohne Point and Klick, sondern WASD, Tab und Klick. Merkwürdig, dafür Controller geeignet. Aber keine Totalkathastrophe wie Monkey Island 4. - Fünfeinhalb Stunden sehr gute Unterhaltung
Cyberpunk sieht super aus. Die Stadt ist wunderbar detailreich gestaltet, inklusive der Innenräume. Nichts kommt aus der Retorte, jede Ecke der Stadt hat sein eigenes, wiedererkennbares Bild. Die NPCs sind von Clonen weit entfernt. Das Spiel kann auf unterschiedliche Arten gespielt werden. Ich habe mich für den schleichenden - selten tödlichen - Weg entschieden. Genausogut kann aus allen Rohren geballert werden. Der Schleichweg hat leider einen Nachteil: Das komplette Rollenspiel-Gerüst wird nutzlos. Die Cyberware, bis auf hoch springen und viel tragen, wird nutzlos. Das RNG-Loot ist größtenteils nutzlos. Man kann sich an jeden Gegner von hinten anschleichen und diesen ohne Waffen überwältigen. Außer Kameras hacken sind die aktiven Skills kaum zu gebrauchen. Die Attributpunkte waren nur für wenige Dialogoptionen nützlich. Ist das schlecht? Auf den RNG-Mist kann ich verzichten. Gegner verlässlich ausschalten zu können ohne obskure Zahlen zu beachten ist auch gut, aber ein paar mehr Möglichkeiten wären schön gewesen. Fallen legen, Tarnung, Verhöre. Soetwas in der Art. Der zweite große Schwachpunkt von Cyberpunk ist die Story rund um Johnny Hotbody im Kopf von Protagonist(in) V. Der Parasit, der den Wirt vollständig übernehmen will. Ein schwierig zu gestaltendes Thema. Bisher kenne ich nur Batman Arkham Knight das das im Videospiel-Format versucht und exzelent umgesetzt hat. Zugegeben BAK hat es viel einfacher. Die Geschichte ist strickt linear und die Fronten zwischen Bats und Mister J sind von Anfang an geklärt. In Cyberpunk wird versucht, die Beziehung dynamisch zwischen Freund- und Feind zu gestalten - je nach Entscheidung in einem nicht-linearen Spielverlauf. Das scheitert! Mal ist Vs Text kumpelhaft geskriptet, mal absolut feindlich. Es ist keine homogene Entwicklung erkennbar und alles wirkt rein mechanisch. Auch Johnnys alte Freunde irritieren. Diese sollten 2077 über 80 sein. Sind aber weiterhin gefeierte Rockstars, knallharte Fixer oder toughe Reporter.
Pine habe ich damals bei Kickstarter unterstützt und konnte nun das fertige Spiel binnen 20 Stunden hinter mich bringen. Hat es Spaß gemacht? Zum großen Teil schon. Gibt es Verbesserungspotential: Definitiv! Aber worum geht es? In Pine hat sich die Menschheit auf einen Berg geflüchtet und baut dort Baumhäuser mit großer Angst vor dem was unten am Berg lauert. Einzig der vom Entdeckungsdrang getriebene Held des Spiels Hue und sein Bruder wollen wissen, was dort unten ist. Hue bekommt die Chance früher als ihm lieb seien kann denn der Berg ist brüchig geworden und neigt zu Erdrutschen. Hue muss eine neue Heimat finden. Unten findet er 5 tierähnliche Rassen die ständig um die Vorherschaft der Insel streiten und sich gegenseitig die Dörfer überfallen. Allesamt größer stärker und schneller als unser Held. Die Welt ist schön und abwechslungsreich. Wälder, Albenhochland, Berggipfel, Sümpfe und Wüsten alle stimmungsvoll gibt es zu erkunden. Bei bester musikalischer Untermalung. Mit den völkern kann er sich durch Geschenke und Handel gut stellen, aber nicht mit allen auf einmal. Dummerweise wird dieses Gutstellen durch verschieden Storyevents und -aufgaben immer wieder zunichte gemacht, so dass es sich nicht lohnt sich an ein Volk zu binden (Das was mich schon an Freelancer enttäuscht hat.) Auch sind die Belohnungen für das Gutstellen marginal. Hier ist Potential auf der Strecke geblieben. Ebenfalls, vor allem am Anfang, nervt das sehr kleine Inventar. Es lässt sich erweitern - die 5 Rassen sind dafür allerdings unwichtig. Anfangs hat man auch im Kampf kaum eine Chance. Später wird man allerdings gezwungen Kämpfe aktiv zu suchen und selbst Dörfer zu erobern. Leider macht das träge Kampfsystem und die glitchige Kamera das Kämpfen nicht sonderlich angenehm. Gegner kündigen ihre Attacken zwar an, aber eh sich Hue bewegt, blockt, ausweicht (Doppelt Shift - bäh) ist es meist zu spät. Mehrer Gegner auf einmal sind nur mit viel rennen, essen und Nerven zu schaffen. 2kZeichenVol
Knights And Bikes habe ich auf Kickstarter unterstützt und mit etwas Verspätung ist es nun erschienen. Die Verspätung hat dem Spiel allerdings gut getan. Keine großen Bugs die mir aufgefallen wären und durchdachtes Leveldesign zeugen davon, dass auf Hochglanz poliert wurde. Die Geschichte ist schön, kindlich in vielen Belangen zeigt aber auch ernste Untertöne, die Demelza erst versucht mit aller Kraft zu ignorieren. Mit aller Kraft der Phantasie, die ein kleines abenteuerhungriges Mädchen hat. Musikalisch gibt es nichts zu beanstanden und auch der Sound macht meistens eine gute Figur. Nervig kann das Renngeräusch (mundgeblasene Motorengeräusche) der beiden Heldinnen sein. Das im Hauptmenü für jeden Eintrag eine andere Lautensaite angeschlagen wird ist wiederum toll. Auszusetzen gibt es höchstens die anfangs zu leichten später zu unübersichtlichen Kämpfe. Auch an Gegnertypen kam in den letzten beiden Dungeons nichts neues mehr dazu. Das Geheimnis um Nessa ist mir auch schon sehr früh in den Sinn gekommen. Der Graphikstil ist von weitem sehr stimmig kommt aber nicht so gut in den seltenen Nahaufnahmen an. Die 10 1/2 Stunden bis zum Abspann haben mich gut unterhalten. Gog bescheinigt mir 58%. Wofür die restlischen 42 stehen ist eine gute Frage. Es gibt geheime Kisten, die aber nur "Geld" enthalten mit dem man wenig anfangen kann (Fahrradteile kaufen). Davon habe ich nicht alle, aber das kann nicht alles sein. Gibt es geheime Level?