Es fesselt einen halt. Nur noch mal kurz den einen Gegner beiseite schaffen,d er da so repräsentativ unbeobachtet rum steht. Drei Stunden später schaltet man den letzten aus und stellt fest, dass man die ganze Mission gespielt hat. Wie geht's denn eigentlich in der nächsten weiter? Nur mal kurz gucken. Ah, jemand Neues mit anderen Fähigkeiten. Die sind ja lustig. Mal eben den einen Gegner damit ausschalten .... Ich bin jetzt in Mission vier und habe Spaß. Das ist das Wichtigste. Dank Genre-typischder Tastatur-Belegung und sehr schön und äußerst detailliert designten Einsatzorten wird man schnell warm mit dem Geschehen rund um die Sechs. Hat man sich erstmal daran gewöhnt, dass sich die ganze Geschichte nicht so bierernst nimmt, und in Sachen Klischee absichtlich dick aufgetragen wird, stört man sich auch nicht mehr am teil-fantastischen Setting. Geiststoff, von den englischen Sprechern herrlich holprig ausgesprochen ist das, worum es geht. Und um einen größenwahnsinnigen (deutschen) Professor. Und um den Rest seiner ehemaligen Forschungsgruppe, denen gar nicht gefällt, was er jetzt so treibt (nämlich die ultimative Waffe bauen). Geht natürlich nicht. Da muss man was tun. Da ist der Spieler gefragt, der die Sechs bei zehn(?) recht ausgedehnten Sabotage-Missionen steuert. Dabei bleiben massig böse Nazis auf der Strecke. Das sind übrigens nicht nur normale Soldaten, sondern sie werden -- kleiner Ausflug ins Horror-Science-Fiction-Genre -- von Panzer-Soldaten-Mutanten und durch Geiststoff belebte tote Kommandeure verstärkt. Die Mischung funktioniert tatsächlich recht gut. Und der Vorteil ist, dass man den Spieler-Charakteren Dank des halbrealen Settings Spaß machende Eigenschaften verpassen kann, die man sonst nicht nutzen könnte. Ein Weg, den auch schon Mimimi mit Shadow Gambit beschritt. Insgesamt ein fordernder, lohnenswerter Genre-Vertreter, mit dem man nicht viel falsch machen kann.