Überwältigendes Potential und böse Enttäuschung. CP2077 will Trendsetter sein, Messlatten höher legen, bleiben. Es gelingt nicht. Zu viele Schwächen. Die Grafik ist zu bunt/plastisch/weich. Statt anfangs die Stadt selbst zu entdecken, gibt es nur eine Zwischensequenz. Auch andere Szenen werden per Blackscreen gekürzt (Konzert Silverhand, Anschlag-Flucht...). Ich kann das Spiel nicht selbst entdecken, die Scripts nehmen alles weg. Andererseits vermisse ich z.b. detailliert animierte Augmentierungen beim Ripperdoc, fehlende Immersion. Unpräzises Waffenhandling, kein gutes Hit-Feedback, rote Schrift auf rotem Hintergrund ist grauenhaft zu lesen, keine Farbänderungs-Option. Charaktere und Sprüche wirken künstlich/zu übertrieben cool. Bekreuzigungen und diese lächerliche Esoterik gehen mir brachial auf den Nerv, der assoziierte SciFi Style leidet unter dieser religiösen/pseudowissenschaftl. Darstellung. Das spanisch von Jackie (Chica, Ese, Carajo...) ist verstörend, ebenso die Übersetzungsanimation der Untertitel. Eingeschränkter Screenshotmode. Kein Free-Flight. Polizei-Spawn Bugs, Glitch-Autos ,Progress-Probleme, Hard Crashes. Eigenartige Story, vieles ist leeres BlaBla von minderbemittelten, aber dafür extracoolen 0815-Leuten. Der Mord am arasaka-Boss wird als große Nummer dargestellt, während tausende andere Morde normal sind und in der Reizüberflutung der Stadt untergehen. Unverhältnismäßig. Alles ist Korrupt/ degeneriert, aber es wird versucht, eine gewisse Integrität zu wahren, was deplatziert wirkt. Kein Third-Person, unübersichtliche Mapfarbe. Hacking-Minigame eintönig. Auf leichter Difficulty lasch, auf Normal schon böse. Da fehlt eine Zwischenstufe. Inkonsistentes entdeckt-werden, der Signalton nervt abartig. CP2077 hätte noch 1,5 J. Entwicklungszeit gebraucht. Vom Multiplayer sind wir weit entfernt. Das Vertrauen in CDPR von Witcher wurde hart verspielt, CP2077 ist nur ein fahler Schatten dessen, was es hätte werden können. Chance eiskalt vertan.