Was bei Cuphead als erstes auffällt, ist der verspielte Retro-Stil, der wirklich unglaublich liebevoll umgesetzt wurde und so dem Spiel seinen unverkennbaren Charme verleiht. Von den bunten, comichaft überzeichneten Gegnern und Hintergründen sollte man sich jedoch nicht zu lange ablenken lassen, denn Cuphead ist bockschwer. Bei der Aneinanderreihung der vielseitigen Bossgegner, aus denen das Spiel hauptsächlich besteht, hat man zwar immer die Option, diese auch in einem etwas einfacheren Modus zu spielen, aber man merkt dem Spiel schnell an, dass es sich an Spieler mit einer hohen Frusttoleranz richtet. Es bleibt kaum aus, dass man einzelne Level viele Male wiederholt, um sich langsam an die Angriffsmuster des Gegners zu gewöhnen, aber ein erledigter Boss, an dem man sich bisher die Zähne ausgebissen hatte, ist dann umso befriedigender. Die Steuerung fühlt sich dabei direkt an und man hat immer das Gefühl, den kleinen Tassenmann gut unter Kontrolle zu haben. Wovon man beim Spielen stets begleitet wird, ist der großartige Soundtrack, dessen Jazzmelodien den Trubel auf dem Bildschirm stets perfekt unterstreichen und für die passende Stimmung sorgen. Im Schnitt bietet Cuphead etwa zehn bis zwanzig Stunden Spielspaß, wobei sich besonders Hartgesottene nach dem ersten Durchspielen noch an die schwereren Varianten der Bosse wagen können oder versuchen können, bessere Ränge in den Leveln zu erreichen. Wer den knackig schweren Spielspaß mit Freunden teilen möchte, kann den lokalen Mehrspielermodus nutzen, dank dem man sich noch eine weitere Person zu sich auf die Couch holen kann. Das macht auch richtig Bock, sorgt nur manchmal für noch etwas mehr Unübersichtlichkeit auf dem Bildschirm oder kurzzeitige Verwechslung der Figuren. Insgesamt kann ich Cuphead uneingeschränkt allen empfehlen, die auf knackig schwere 2D-Action stehen und denen der Grafikstil gefällt.