Encodya ist kein besonderes Adventure aber auch kein schlechtes Adventure. An einem Point & Click Adventure ist für mich die Story ein Schwerpunkt und hier wollte der Funke nicht so richtig überspringen. Das liegt zum einen daran, das die Rätsel nicht so wirken, als wären diese eingebettet in die Geschichte. Die Rätsel wirken eher aufgesetzt. Schon zum Anfang wird wenig Spannung aufgebaut und direkt nach dem Intro folgt eine Abhakliste und eine ganze Reihe von Orten, die man auf seiner Suche abgrasen soll. In den folgenden Kapitel wiederholt sich dieses Element leider für mich zu oft. In zwei Dritteln aller Fälle muss man Objekt nur finden und jemanden geben. Kombinationsrätsel, bei denen mehrere Objekte zusammengebaut werden, um mit diesen dann ein Rätsel zu lösen gibt es nur spät im Spiel und im Vergleich nur wenige. In einem Adventure in dem man zwei Charaktere steuert, hätte ich auch mehr Rätsel erwartet bei denen die beiden zusammenarbeiten müssen. Oft reduzierte es sich darauf das Personen z.B. nur mit dem Roboter oder dem Mädchen sprechen wollen oder Objekte nur von einem der beiden manipuliert werden können. Es fühlt sich an als wollte man wohl eher eine kindgerechte Geschichte erzählen. Der Bösewicht und seine Spießgesellen wirkten zu keiner Zeit wie eine Bedrohung. Vielmehr verweist der skrupellose und mächtige Antagonist darauf, das er keine Gewalt anwenden will. Der Humor zündete bei mir leider auch nicht. Es gibt viele, für mich recht flache Witze die die vierte Wand durchbrechen. Wie so etwas meiner Meinung nach gut funktioniert zeigte z.B. Chewy: Esc von F5 von 1995. (Stichwort: "Was ist den nun der rote Glump?") Fazit: Encodya ist ein technisch solides Spiel. Es ist nicht schlecht, aber auch nicht herausragend. Beim Rätseldesign gibt es viel ungenutztes Potenzial. Story und Humor zünden nicht. Grafisch ist es durchaus sehenswert. Von mir gibt es insgesamt trotzdem drei Sterne.