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Wirst du das Böse zähmen oder zulassen, dass es das Land verschlingt?



<span class="bold">Tyranny</span>, das düstere isometrische RPG von Obsidian, den Entwicklern von Pillars of Eternity, zeichnet sich am Horizont ab. Nach dem Ende der Gamescom sind mehr Informationen zum Gameplay von Tyranny aufgetaucht, die die Vorfreude aller Möchtegern-Vollstreckern des Bösen auf das Spiel steigern werden, das ab Tag eins auf GOG.com erhältlich sein wird.

Kyros, der böse weibliche Overlord, hat die Welt erobert und zwingt jetzt das Volk, ihrem Willen zu folgen. Mit deiner Hilfe! Der Krieg mag vorüber sein, aber es gibt noch jede Menge soziale Unruhen, um die du dich kümmern musst. Als Fatebinder verfügst du über die Macht, Einfluss auf die Leute auszuüben und harte Maßnahmen durchzusetzen, aber du wirst für deine Entscheidungen, deren Konsequenzen sich auf das ganze Land auswirken, auch zur Rechenschaft gezogen.

Als es um die Gemeinsamkeiten mit Pillars of Eternitiy ging, verriet der Game Director von <span class="bold">Tyranny</span>, Brian Heins, dass sie sich diesmal "auf ein kleineres Spiel konzentrieren, das direkter auf die Entscheidungen von Spielern reagiert". Er rechnet damit, dass Spieler etwa 25 Stunden brauchen werden, um das Spiel komplett durchzuspielen, verspricht aber, dass Experiementierfreudige im zweiten und sogar dritten Durchgang das Spiel völlig neu erleben werden. Zusätzlich zur geringeren Gruppengröße wird der Fortschritt des Spielers jetzt stärker durch die Fähigkeiten des Charakters bestimmt als durch dessen Klasse.

Das Spiel soll (einschließlich aller Erzählstränge) rund 800,000 Worte stark sein. Wenn du dich also schon einlesen möchtest, dann lies dir sorgfältig durch, was Brian Heins in seinem <span class="bold">GameBanshee-Interview</span> zu sagen hatte.

Wenn du eher der visuelle Typ bist, kannst du dir auch anhören, was er den Leuten von Rocket Beans erzählt hat:


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<iframe class="embedded_video__file" width="775" height="436" src="https://www.youtube.com/embed/73cYTlul9vM" frameborder="0" allowfullscreen></iframe></div>
Böse sein ist in. ]:D
Post edited August 22, 2016 by welttraumhaendler
Da bin ich gespannt, ob es eine Vorbestelleraktion gibt.
Ich hoffe, daß hier Name auch Programm ist und nicht wie bei anderen Produzenten in präemptivem Gehorsam Sarkeesian, "Denkt doch an die Kinder"-Moralaposteln u.ä. gegenüber geschnitten und "gerailroaded" wird.

Dämlichstes Beispiel für derartige Limits ist für mich immer noch Skyrim, in dem diese fürchterlichen Bratzen ("Gib' mir Dein Essensgeld, sonst setzt es Prügel" / "Oh, bist Du auch hier, um meinem Vater die Stiefel zu lecken?") Gott-Status hatten und es eines Mods bedurfte, ihnen ein rudimentäres Verständnis von Empathie zu vermitteln.

Die Entwicklungen in der Entrüstungsbranche, aber auch die jüngsten Zensur-Entscheidungen seitens GOG geben nicht viel Grund zur Hoffnung...
Post edited August 23, 2016 by terodil
Ich schätze mal, das Siel wird ein paar Tage nach Release auf GoG gesperrt werden für Deutsche, weil die BPJM was dagegen haben wird, dass Erwachsene ein Spiel für Erwachsene spielen.
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Maxvorstadt: Ich schätze mal, das Siel wird ein paar Tage nach Release auf GoG gesperrt werden für Deutsche, weil die BPJM was dagegen haben wird, dass Erwachsene ein Spiel für Erwachsene spielen.
Ach Max, musstest du denn terodils ritueller Fehlinterpretation der Anliegen und des Einflusses Anita Sarkeesians unbedingt eine Fehlinterpretation der Anliegen der BPjM folgen lassen? :p

Als Deutscher kann ich auf GOG ja nun immerhin z.B. die Walking-Dead-Spiele von Telltale kaufen (da sind teils abgrundtief 'böse' und moralisch entsetzliche Entscheidungen dabei). Ein Wunder eigentlich, bei der Menge an Schnodder und Gedärmen, die da durch die Gegend fliegen. Kein Wunder dagegen beim Inhalt der Entscheidungen. Da hat die BPjM doch gar keine Beurteilungskriterien.

Die BPjM steht nicht so auf die Sexualisierung Minderjähriger, auf Gore-Fests und Nazikram.

"Tyranny" scheint mir nichts davon zu sein, zumal die Entscheidungen m.E. bisher eben nicht auf ein reines "Spiel den Bösen" hindeuten – sondern auf moralische Dilemma a la Walking Dead, bei denen jede Entscheidung irgendwo Scheiße produziert, und auf eine Art umgekehrtes Paragon/Renegade-Schema, in dem man als proprer Rebell den Leuten hilft, statt sie abzuschlachten, und damit gegen den Willen des oberbösen Befehlshabers verstößt.

Abwarten, alles!
Post edited August 23, 2016 by Vainamoinen
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Vainamoinen: Ach Max, musstest du denn terodils ritueller Fehlinterpretation der Anliegen und des Einflusses Anita Sarkeesians unbedingt eine Fehlinterpretation der Anliegen der BPjM folgen lassen? :p
(OT: "Rituelle Fehlinterpretation"? Ist es denn nicht richtig, daß Sarkeesian u. Co. Volljährigen Moralurteile und am liebsten Vorschriften darüber vorgeben wollen, was sie im Rahmen ihrer Freizeitgestaltung in virtuellen Räumen -- sogar und vor allem auch solchen, die nicht mit anderen lebenden Seelen geteilt werden -- veranstalten? Was z.B. über ihre regelmäßigen #Aufschreie über "damsels in distress" als Erzählmotiv? über freizügige Rüstungen? oder ganz schlimm: über die Darstellung von Bordellen in Spielen? Gerade in jüngster Vergangenheit war deutlich zu sehen, wie der von dieser Bande aufgebaute Druck dazu geführt hat, daß Entwickler vor Angst eingeknickt sind und Änderungen umgesetzt haben.)

Die BPjM steht nicht so auf die Sexualisierung Minderjähriger, auf Gore-Fests und Nazikram.
Das Problem liegt darin, daß das Grundziel dieser Organisationen und Regelungen, nämlich der Schutz Minderjähriger vor möglicherweise entwicklungsstörenden Einflüssen, ja theoretisch durchaus sinnvoll ist, die Ausgestaltung und Auswirkungen es aber kurioserweise schaffen, sowohl ineffizient zu sein [1], als auch falsch zu wirken [2]. Ich stehe eben nicht so auf Zensur und moralischer Bedröhnung von Erwachsenen.

Ich wäre ja schon glücklich, wenn mir nach einmal vorgenommener Alterskontrolle gegenüber GoG, Steam usw. die unzensierten Versionen der Spiele (bzw. die Spiele überhaupt) zur Verfügung stünden. Stattdessen werde ich als Erwachsener zwangsbeglückt mit einer Version von Command + Conquer, in der alle Infanteriesoldaten Roboter sind, wie Blechkannen quietschen und Öl verspritzen... im besten Fall. Im schlechtesten darf ich qua Lokalisierung in Deutschland Spiele anders als die überwältigende Mehrheit der westlichen Erwachsenenwelt gar nicht beziehen (jüngeres Beispiel: Bloodrayne entfernt aus dem Deutschland-Angebot von GoG). Selbst Bioshock gibt's nicht unzensiert für uns [3]. Yay Jugendschutz.

Wir deutschen Erwachsenen stecken also doppelt in der Klemme: Zwischen präemptiver Moralkorrektur mittels Shitstormproduktion durch selbsternannte Sittenwächterinnen und Sittenwächter und zweitem Sicherheitsnetz durch fehlverstandene Regelungen im Zusammenhang mit dem Jugendschutz ist absolut sichergestellt, daß wir unsere Freizeit nicht mit digitalem Schund verbringen. Wie gut, daß es z.B. in Form des Musikantenstadls im ÖR noch wertvolle, erbauliche Unterhaltungsangebote gibt.

Da nicht um Tyranny wenigstens ein bißchen Angst zu haben ist naiv. Ich lasse mich gerne überraschen, wenn das ohne Shitstorm über die Bühne geht. (Lt. Artikel ist Kairos wohl weiblich... uh oh. Frauenfeindliches Machwerk? vgl. #Aufschrei zum Filmplakat von X-men Apocalypse)

--
[1] Angesichts einer papierdünnen Filterfunktion in der Praxis ist die Wirksamkeit, und damit der Vorteil, der Jugendschutz-Vorschriften selbst in ihrem Kernzielbereich fraglich: da besorgt eben ein "älterer Bruder" das Ding; die Eltern kümmern sich nicht darum, was ihre Kinder in der Freizeit so treiben; der Reiz des Verbotenen entfaltet kontraproduktiv Wirkung.

[2] Dagegen sind die Nachteile vor allem auch auf ideeller Ebene erheblich. Sicher spielt auch die Ökonomie eine Rolle -- wenn es infolge aufwendiger Jugendschutz-verursachter Überprüfungspflichten für Distributoren wie GoG, Steam oder eben einen gewöhnlichen Laden prohibitiv teuer wird, an deutsche Erwachsene zu verkaufen, lassen diese es eben sein -- und schon wieder stirbt ein bißchen Wahlfreiheit und Vielfalt.

[3] Was übrigens kuriose Nebenwirkungen hat. Als anglophiler Gamer bevorzuge ich Spiele in englischer OV, soweit verfügbar. Bioshock gibt's in Deutschland nur zensiert... aber zensiert wurde natürlich nur die deutsche Version, nicht die englische OV. Es ist also unmöglich, Bioshock in *irgendeiner* Version auf Englisch zu spielen, da die für Kunden mit deutscher IP schlicht nicht verfügbar ist -- ich muß also ein verstümmeltes Bioshock auf Deutsch genießen. Yay Jugendschutz.
Post edited August 27, 2016 by terodil
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terodil: (OT: "Rituelle Fehlinterpretation"? Ist es denn nicht richtig, daß Sarkeesian u. Co. Volljährigen Moralurteile und am liebsten Vorschriften darüber vorgeben wollen, was sie im Rahmen ihrer Freizeitgestaltung in virtuellen Räumen -- sogar und vor allem auch solchen, die nicht mit anderen lebenden Seelen geteilt werden -- veranstalten?
Korrekt, das ist eine rituelle Fehlinterpretation von Zielen der Stereotypenanalyse. Insbesondere ist hier die ständige Unterstellung eines "Einflusses" auf Gesetzgebung oder Spieleentwickler zu nennen ("präemptiver Gehorsam", ich lach mich krank). Blose Kritik wird in eine Form der Unterdrückung uminterpretiert, und jegliche noch so winzige Veränderung in der Industrie mit der verlässlichen Methodik des Teesatzlesens auf eine einzelne feministische Kritikerin zurückgeführt.
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terodil: Was z.B. über ihre regelmäßigen #Aufschreie über "damsels in distress" als Erzählmotiv? über freizügige Rüstungen? oder ganz schlimm: über die Darstellung von Bordellen in Spielen?
Ganz, ganz schlimm, wie recht du hast, sollte man alles verbieten, diese Meinungsfreiheit heutzutage. Insbesondere, wenn sie deutsche Hashtags verwendet, fürchterlich.

Aber dir mal keine Sorgen! Auch in der Spielewelt von morgen wird der edle männliche Held die schöne Prinzessin mit wallendem Haar retten, weibliche Soldaten werden komplett infunktionale Rüstungen tragen und zwei Drittel jeder mittelalterlichen Stadt sind für Edelbordelle reserviert (natürlich nur, weil das auch wirklich so war damals).

Du kannst das ja gerne unterstützen, indem du die Innovationsfreude der entsprechenden Entwickler bejubelst, so wie es Kritikern zusteht, das gelinde gesagt gähnend langweilig zu finden.
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terodil: Das Problem liegt darin, daß das Grundziel dieser Organisationen und Regelungen, [...]
In den Ausführungen zur Alterskontrolle kann ich dir überwiegend zustimmen. Und sogar, was die "Sittenwächter" (in Deutschland!) angeht, greift der Staat m.E. viel zu hastig zur Gesetzgebung. Und das auf alles andere als einem sozial/wissenschaftlichen Fundament.

Du kannst jedoch schlecht eine grundsätzlich nach akademischen Prinzipien aufgebauten Stereotypenkritik, die keinerlei persönliche Angriffe auf individuelle Entwickler enthält, zur "Shitstormproduktion" aus dem amerikanischen Raum ummünzen. Sarkeesian lässt sich auf Twitter von Entwicklern wie Adrian Chmielarz und Youtubern wie TotalBiscuit mit Beleidigungen bewerfen, und schlägt_nie_zurück. Den Shitstorm produziert hier jemand ganz anderes. Die Mäßigung und Ruhe, die Sarkeesian an den Tag legt, ist schlicht bewundernswert. Sicher, das ist nicht bei allen feministischen Gamern gleich.

Der problematische Aufschrei mit seinen multiplen aus der Luft gegriffenen, ggf. justiziablen Behauptungen und Beleidigungen gegen Einzelpersonen kommt aus der besorgte-Bürger-Ecke.
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terodil: Es ist also unmöglich, Bioshock in *irgendeiner* Version auf Englisch zu spielen, da die für Kunden mit deutscher IP schlicht nicht verfügbar ist -- ich muß also ein verstümmeltes Bioshock auf Deutsch genießen. Yay Jugendschutz.
Ich habe die englische, m.E. ungeschnittene Fassung über den Humble Store erworben. Für einen knappen Euro damals.
Hoffe mal, da hat sich nichts geändert.
https://www.humblebundle.com/store/bioshock?hmb_source=search_bar
Post edited August 27, 2016 by Vainamoinen
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Vainamoinen: Korrekt, das ist eine rituelle Fehlinterpretation von Zielen der Stereotypenanalyse. Insbesondere ist hier die ständige Unterstellung eines "Einflusses" auf Gesetzgebung oder Spieleentwickler zu nennen ("präemptiver Gehorsam", ich lach mich krank). Blose Kritik wird in eine Form der Unterdrückung uminterpretiert, und jegliche noch so winzige Veränderung in der Industrie mit der verlässlichen Methodik des Teesatzlesens auf eine einzelne feministische Kritikerin zurückgeführt.
Es bleibt ja nicht bei bloßer Kritik, die ja in der Tat im Sinne einer pluralistischen Gesellschaft akzeptabel und sogar wünschenswert ist. Ich habe doch oben genügend Beispiele genannt, wo massiv Druck auf Firmen und Konsumentengruppen aufgebaut wurde, der eben deutlich über eine künstlerische / wissenschaftliche Analyse hinausgeht (Deine Einschätzung übrigens, Sarkeesian und Co. betrieben seriöse und wissenschaftliche Arbeit, ist m.E. oberflächlich und bereits hinreichend widerlegt; sie betreiben mit Feminist Frequency etc. vor allem ein Empörungsbusiness. Eine weitere Erörterung des Werts ihrer Arbeit, falls überhaupt vorhanden, führte hier jedoch zu weit). Es ist jedenfalls mehr als deutlich, daß die produzierte Wellenenergie bestenfalls selten zusätzliches, gewünschtes Material erzeugt (z.B. auch im Sinne der von Dir gewünschten "weniger langweiligen" Inhalte), primär jedoch in höchst öffentlichkeitswirksamen Druck umgewandelt wird, der auf die Ausrottung von aus ideologischen Gründen als inakzeptabel erachtetem Material abzielt.

Genau das ist meine Furcht auch bei der Entwicklung von Tyranny. Das war übrigens kein Witz oben; ich könnte mir durchaus vorstellen, daß die Tatsache, daß Kairos weiblich ist (jedenfalls lt. Artikel hier) und zumindest wohl auf einigen Erzählpfaden als Antagonistin wahrgenommen und bekämpft werden wird, bei FF die Frauenfeindlichkeits-Alarmglocken schrillen und die Twitter-Alarmrotten aufsteigen lassen wird. Nach ähnlichen Verzerrungsbemühungen bei PC-Spielen in der Vergangenheit, aber auch der grotesken Aktion mit dem x-men-Apocalypse/Mystique-Filmplakat, würde es mich jedenfalls nicht überraschen.

Danke für den Hinweis bzgl. Steam, das scheint sich jedoch nach meiner Erfahrung in der Tat geändert zu haben. Steam erlaubt Deutschen mittels Geo-Filter nur noch Zugriff auf die zensierte, und damit zwangsläufig deutsche, Version, wobei vermutlich Altkunden, die also vor dem Zufallen der Zensurschranke zugeschlagen haben, Bestandsschutz haben. Glück gehabt ;)
Post edited August 28, 2016 by terodil
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terodil: Das war übrigens kein Witz oben; ich könnte mir durchaus vorstellen, daß die Tatsache, daß Kairos weiblich ist (jedenfalls lt. Artikel hier) und zumindest wohl auf einigen Erzählpfaden als Antagonistin wahrgenommen und bekämpft werden wird, bei FF die Frauenfeindlichkeits-Alarmglocken schrillen und die Twitter-Alarmrotten aufsteigen lassen wird.
Menno, die Mär kann ich nicht mehr hören. Stereotypenkritik eröffnet ein GRÖSSERES Spektrum an Charakteren. Es verbietet keine, insbesondere auch keine "negativen".

Sofern an der tatsächlichen Position feministischer Gamer exakt hierzu ein Interesse besteht, hier zum Einstieg:

https://quinnae.com/2012/03/04/immoral-women-why-we-need-more-of-them/
http://www.gdcvault.com/play/1023584/Immoral-Women-And-Why-Your

Kyros wäre als Frau, den Bildern nach zu urteilen, einer der am wenigsten sexualisierten weiblichen Charaktere überhaupt. Als Veteranin des letzten Krieges dürfte sie auch so einige Jahre auf dem Buckel haben, dem Jugendwahn also entgegenstehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Handlungen im Spiel ausschließlich mit "Sie ist halt böse" abgehandelt werden, dürfte gegen null gehen. Stereotypen wie Mutterfigur oder perfekte Tugendhaftigkeit können wir ebenfalls ausschließen. Kurz, von feministischer Seite würden hier keine Alarmglocken ausgelöst, sondern die Willkommensfanfare an die Lippen gesetzt.

Aber, wenn du auf den Aufschrei bestehst, es finden sich sicher irgendwelche rechten Spinner, die das Burkaverbot auch virtuell durchsetzen möchten. Kyros' Totalverhüllung kann ja nun nicht angehen. Flott, bestelle er den Zensor! :)
Post edited August 29, 2016 by Vainamoinen
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Vainamoinen: Menno, die Mär kann ich nicht mehr hören. Stereotypenkritik eröffnet ein GRÖSSERES Spektrum an Charakteren. Es verbietet keine, insbesondere auch keine "negativen".
Du bemühst Dich sichtlich, mit Verweis auf die "Stereotypenkritik" von der beobachtbaren Realität abzulenken. Mit reduktioneller Abstraktion kann man alles zu einem Ideal verklären, das jedoch dann von der Empirie gründlich widerlegt wird. Overwatch-Debatte, X-Men-Apocalypse-Problematisierung, GTA-"es geht ums Töten von Frauen"-Fata Morgana, Spider-Woman-Variant-Cover-Lüge, Mighty No. 9-Community-Management-Debakel etc. sind nur wenige Beispiele von Opfern eines totalitären Dogmatismus, der nichts, aber auch wirklich gar nichts, mit dem beworbenen Aspekt der "Stärkung von Vielfalt" seines Ideals zu tun hat, dieses Ideal aber öffentlichkeitswirksam für sich reklamiert. Das ist schon geradezu perfide ("Die Revolution frißt Ihre Kinder").

Damit sind wir, glaube ich, am Ende dieser Diskussion angekommen; mir fehlt einfach der Zugang zu dieser Ebene, auf der mit der rechten Hand das Ideal hochgehalten, mit der linken Hand genau dieses Ideal durch das daraus entwickelte Dogma massakriert, und das Ganze dann noch nicht mal als merkwürdige Inkongruenz wahrgenommen wird.

(Um's nicht auf einem ganz so negativen Ton enden zu lassen, hier zum Schmunzeln ein hilfreicher Leitfaden, wie ein innovativer und sicherlich FF-approved weiblicher Charakter aussehen sollte.)
Post edited September 02, 2016 by terodil
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terodil: Du bemühst Dich sichtlich, mit Verweis auf die "Stereotypenkritik" von der beobachtbaren Realität abzulenken. Mit reduktioneller Abstraktion kann man alles zu einem Ideal verklären, das jedoch dann von der Empirie gründlich widerlegt wird. Overwatch-Debatte, X-Men-Apocalypse-Problematisierung, GTA-"es geht ums Töten von Frauen"-Fata Morgana, Spider-Woman-Variant-Cover-Lüge, Mighty No. 9-Community-Management-Debakel etc. sind nur wenige Beispiele von Opfern eines totalitären Dogmatismus, der nichts, aber auch wirklich gar nichts, mit dem beworbenen Aspekt der "Stärkung von Vielfalt" seines Ideals zu tun hat, dieses Ideal aber öffentlichkeitswirksam für sich reklamiert. Das ist schon geradezu perfide ("Die Revolution frißt Ihre Kinder").

Damit sind wir, glaube ich, am Ende dieser Diskussion angekommen; mir fehlt einfach der Zugang zu dieser Ebene, auf der mit der rechten Hand das Ideal hochgehalten, mit der linken Hand genau dieses Ideal durch das daraus entwickelte Dogma massakriert, und das Ganze dann noch nicht mal als merkwürdige Inkongruenz wahrgenommen wird.
"Merkwürdige Inkongruenzen" würde ich das in der Tat nennen.

Wenn wahre Hasskampagnen gegen Frauen keine Stunde nach deren Ankündigung als Community Manager und lange vor deren erstem Forenpost im Kommentarbereich des Entwicklerblogs beginnen, einzig aufgrund einer Zeichnung einer Kickstarter-Backerin, kann ich schlecht ein Debakel auf irgend einer Seite als jener der rückständigen Community sehen, die - gottlob - genau das Spiel bekommen hat, das sie sich damit redlich verdiente. Dieses Debakel steht, und zwar ausschließlich, für eine haarsträubend misogyne Einstellung dieser Mega-Man-Fanbase und für das Problem, das es in der Spielekultur eiligst zu lösen gilt.

Wenn Milo Manara glaubt, auf dem Cover einer an weibliche Leser gerichteten Superhelden-Serie eine seiner "Click"-Cover-Posen aus den 90ern recyclen zu können – damals eine Frau, die ihren nackten Arsch einer Reihe von Männern im Schaufenster entgegenstreckt – habe ich wenig dagegen, wenn diejenigen, die Hefte mit seinen Covern offenbar dann auch noch kaufen sollen, ihm erzählen, für welche Zielgruppe er nun mal gerade arbeitet.

Wenn rückständige Gamer einen 60-seitigen Hassthread zu einem Spiel produzieren, weil ein einzelner Fan eine einzelne Pose in einem sachlichen Post als dem Charakter unangemessen schildert, und wenn der Thread deswegen explodiert, weil der Chefentwickler dieser Einschätzung ohne Vorbehalte zustimmt – was er Gott weiß auch hätte lassen können, hätte er eine andere Meinung vertreten – so können wir kaum anders, als eben jene rückständigen Gamer für einen Konflikt verantwortlich zu machen, den es ohne sie faktisch nicht gegeben hätte.

Und wenn Gamer zum finalen Beweis einer angeblichen weitreichenden Zensurkampagne mit "vorauseilendem Gehorsam" immer wieder reflexartig das müde Geschichtchen auspacken, wie eine einzelne Supermarktkette in Australien mal ein damals anderthalb Jahre altes Konsolenspiel aus dem Regal genommen hat (es über ihren Online-Store fröhlich weiter vertickend), auf dass vielleicht keine Schulkinder mehr drankommen, dann kann ich die Argumentation kaum anders als verzweifelt werten. Die Hoffnung, ich würde in diese Nebelkerze einen Großbrand hineininterpretieren, ist sicher vergebens.

Was den "Leitfaden" angeht, tut mir leid, für das Approval-Siegel müsste das m.E. eine mindestens 40-jährige, besser 50-jährige Frau sein. Also wenn man schon dummerweise glaubt, exakt das Gegenteil des weitverbreitetsten Stereotyps wäre der heutige Stereotyp, kann man doch den Jugendwahn nicht vergessen. Gut, dass Feminist Frequency mit Stand vorgestern da schon viel weiter ist! :)
Post edited September 03, 2016 by Vainamoinen