throgh: Insgesamt hätte GOG immer noch die Möglichkeit ein Gegenpol zu sein, aber wie so häufig hört man lieber auf die lauten Schreihälse: Diese fordern mehr Verbindungsmöglichkeiten, mehr Bequemlichkeit, mehr Ahnungslosigkeit quasi inbegriffen, da man ja seine eigenen Rechte am Eingang mit abgibt.
Ich sehe die "Schreihälse" mehr als eine Welle des Fortschritts, gegen die sich GOG nicht vollständig wehren kann. Aber mit diesem Fortschritt kommt eben ganz genau das, was du hier aufzählst. Die Bequemlichkeit ermöglicht es, über seinen Computer effektiv überhaupt nichts zu wissen und trotzdem leidenschaftlich zu zocken – die könnten heute nicht mal
LOAD"Name",8,1 eintippen. Early Access ermöglicht es Entwicklern ohne Budget, potenziell atemberaubende innovative Spiele zu schaffen – wofür Konsumenten ihre Rechte im Stakkato opfern. Als "DRM free" gehandelte Spiele schicken fröhlich Nutzerinformationen an den Entwickler, was dem ahnungslosen Spieler unter Umständen nie auffällt. Undsoweiter, undsofort. Hat alles seine Vorteile, und oft sind es Vorteile, welche die meisten – nicht notwendig die lautesten – Spieler nicht mehr missen wollen.
classic-gamer: Die haben ihre Spiele ja schon seit Sam&Max in Episodenform auf ihrer Webseite verkauft.
Tatsächlich war die zweite Sam&Max Season das erste Spiel, das ich in digitaler Form erworben habe. Nur habe ich es erst spielen können, als die DVD ankam. Erst zu Tales of Monkey Island hatte ich überhaupt die Durchsatzrate, dass ich das sinnvoll saugen konnte.
classic-gamer: Oder man entwickelt einfach etwas anderes. Es ist ja nicht so, dass es nur das DSA-Universum gibt. Was wäre denn wenn Koch Media sagt, dass der nächste Teil unbedingt exklusiv auf Steam erscheinen soll? Soll Daedalic dann sagen "dann muss das halt so sein"?
Da wird doch inzwischen ganz anders gefeilscht. Hinter Daedalic steht jetzt Bastei Lübbe. Was Bastei Lübbe im Vorfeld so rausposaunt hat, was sie sich für Umsätze von DD erwarten, da ist mir ganz schwindelig von geworden. Ebenso wie Telltale mit den "Walking Dead" urplötzlich über Marken wie Sam & Max oder Monkey Island hinausgewachsen ist, könnte Daedalic jetzt mit den "Säulen der Erde" einen Coup gelandet haben, der weitere Schwarze-Auge-Spiele zumindest unwahrscheinlicher macht.
disi: Aber bitte etwas europaeisch Ernstes. Mit Elfen und Feen kann ich nicht mehr viel anfangen. Witcher wuerde meiner Meinung nach gut als Schwarze Auge Geschichte dienen.
Es muss ja nicht blutig sein aber nicht solche Retter der Welt Geschichten mit globalen Auswirkungen, uebermaechtige Faehigkeiten oder Waffen, wie Kurzschwerter +1000, Magie aus dem Nichts heraus.
Das sind mehrere unterschiedliche Vorstellungen, die nicht zwangsweise zusammengehören. Ernst vs. witzig, blutig-sexuell vs. kinderkompatibel, kleine/persönliche Geschichten vs. die ewige Welt- bzw. Galaxisrettung: Aus allen drei Gegenüberstellungen lässt sich je eine Option beliebig rauspicken und doch kann's eine kohärente Story werden.
Das Schwarze Auge fand ich immer unendlich biederdeutsch. Wirklich fantastisch fand ich nur Memoria.
An Lizenzen gerade bei den Pen&Paper-Rollenspielen mangelt es wirklich nicht. GOG wirft soeben Millionen in die Entwicklung von Cyberpunk, das auf dem Cyberpunk 2020-Szenario der frühen 1990er basiert. InXile bringt in Kürze Numenera, basierend auf dem nur wenige Jahre alten P&P von Monte Cook, das als Regelwerk bei mir im Regal steht. Und beii meinem Neustart in die Welt der P&Ps dieses Jahr war's dann auch ein schwedisches Szenario ("Mutant: Year Zero"), das mich angesprochen hat. DAS könnte mal jemand aufgreifen.
Will heißen, es mangelt nirgendwo an Szenarien, die sich problemlos lizenzieren ließen. Aber Entwickler springen grundsätzlich nach oben, zu den größeren Franchises – die naturgemäß eher humoristisch sind, eher für alle Altersgruppen geeignet und eher Weltrettungsgeschichten erzählen. :|
Telltale hat sich jetzt
Guardians of the Galaxy geangelt...