Los Angeles, 2019
Diese beiden Frauen aus dem Blade Runner-Film haben definitiv Eindruck hinterlassen. Die futuristische, trostlose Welt von Blade Runner ist von Neonlichtern gespickt und in Zigarettenrauch und Geheimnisse gehüllt. Hier gilt: Die Starken überleben, die Schwachen sterben.Pris und Rachel verkörpern dieses Prinzip ganz gut. Beide wirken auf den ersten Blick eher von der zarten Sorte, aber man soll ja bekanntlich niemanden nach seinem Äußeren beurteilen – etwas, das die männlichen Charaktere im Film relativ schnell auf schmerzhafte Weise lernen. Dieses Spiel mit dem, was man sieht, und dem Charakter dahinter, ist das, was Ela und Tania dazu bewegt hat, Pris und Rachel für das Blade Runner-Shooting zu tragen.
Pris
Ela hat schon was von einer Superheldin. Tagsüber geht sie ihrer Arbeit als Junior QA Engineer bei GOG.com nach, abends legt sie sich dann den Mantel der Cosplayerin Live Long and Cosplay um. Als Senua aus Hellblade: Senua's Sacrifice konnte sie uns schon von den Socken hauen – und auch ihre anderen Cosplays sind einfach grandios. Als sie von dem Blade Runner-Photoshooting erfuhr, war ihr Interesse schnell geweckt.- Wenn ich "Blade Runner" höre, baut sich vor meinem inneren Auge sofort diese düstere Atmosphäre des Films auf – eine trostlose Stadt, in der es nie aufhört zu regnen. Hat scheinbar Eindruck bei mir hinterlassen. Wenn ich an Cyberpunk denke, habe ich auch immer dieses Bild und Gefühl im Kopf: Dunkelheit, Regen und natürlich die Musik von Vangelis.Warum fiel die Entscheidung auf Pris?- Der Hauptgrund ist eigentlich recht simpel: Ich brauchte ein Outfit, das ich innerhalb weniger Wochen zusammenbasteln konnte. Außerdem wollte ich unbedingt mal einen Androiden cosplayen. Nicht nur optisch ist Pris genau auf meiner Wellenlänge, auch ihren Charakter mag ich sehr. Auf den ersten Blick erscheint sie ängstlich und hilflos. Aber das trügt. Sie ist alles andere als das, und stellt das eindrucksvoll unter Beweis, als sie Deckard (Anm. d. R.: gespielt von Harrison Ford) vermöbelt, bevor dieser es schließlich schafft, ihr den Garaus zu machen.Aber nicht nur hinter Pris' Aussehen, sondern auch hinter ihrem Outfit steckt mehr, als auf den ersten Blick zu sehen ist.- Am schwierigsten war der Overall. Am Anfang dachte ich noch, dass es sich dabei um ein einfaches schwarzes Kleid handelt. Ich wollte die hiesigen Geschäfte nach einem passenden Kleid durchstöbern und es dann an ein, zwei Tagen etwas umnähen. Nach kurzer Recherche stellte sich dann heraus, dass das Outfit nicht schwarz ist – und erst recht kein Kleid. Mein Perfektionismus konnte das natürlich nicht ignorieren. Nach ein paar Tagen harter Arbeit und einigen Mock-ups und Tests hatte ich dann ein Cosplay, auf das ich sehr stolz bin.
Rachel
Tania ist e-Commerce-Spezialistin bei GOG.com und ebenfalls als Cosplayerin unterwegs. Ihre Begeisterung fürs Verkleiden hat mit Kostümpartys in der Grundschule schon früh angefangen. Gefestigt hat sie sich dann auf der Pyrkon, einer der größten Fantasy-Conventions in Polen. Nach vielen, vielen Projekten als Ishtaria Cosplay, darunter eine weibliche Version von Two-Face aus dem DC-Universum, hat sie sich Blade Runner vorgenommen.- Blade Runner habe ich erst recht spät gesehen, da war der Hype schon etwas abgeflaut. Nichtsdestotrotz hat mich der Film beeindruckt. Ich verbinde Sci-Fi am ehesten mit Star Wars, Star Trek oder Firefly – ich mag scheinbar einfach Space Opera. Aber wenn ich ein Universum wählen müsste, das etwas näher an unserer jetzigen Realität ist, dann würde ich mich für Blade Runner und seine Ästhetik entscheiden.Warum fiel die Entscheidung auf Rachel?- Ich liebe ihr Aussehen. Es ist elegant, schlicht und dennoch bleibt der Blick dran hängen. Ich finde Retro superästhetisch, und Rachel verkörpert das sehr gut. Das Make-up, die Haare, das Outfit – es fügt sich einfach alles gut zusammen. Ihr Stil ist wie ein Echo der Vergangenheit in einer Welt der Zukunft. Dieses Konzept fand ich sehr inspirierend. Außerdem wollte ich mich schon immer an einer Frisur wie der von Rachel versuchen.Wie bei Pris' Outfit war auch die Schlichtheit von Rachels Outfit trügerisch.- Die Jacke – die war am kompliziertesten. In Second-Hand-Läden konnte ich nichts Passendes finden. Am Ende musste ich mich mit einer Jacke zufriedengeben, die in etwa so aussieht wie die von Rachel. Ich hab sie aber noch etwas angepasst, z. B. hab ich die Taille enger gemacht und die Ärmel gekürzt. Wir sollten Schneidern und wer sonst noch an Jacken arbeitet, wirklich mehr Anerkennung schenken. Das ist Teufelswerk, echt keine einfache Arbeit.
Elas und Tanias Arbeit kommt auf den Fotos definitiv gut zur Geltung. Wer jetzt Lust auf düstere, futuristische Ästhetik bekommen hat, kann sich das Blade Runner-Spiel von Westwood Studios auf GOG.com schnappen. Tania selber kann es nur empfehlen:- Ich hab das Spiel erst letztes Jahr entdeckt, aber es hat mich sofort in den Bann gezogen! Eigentlich wollte ich es nur kurz anspielen, um zu sehen, ob's mir gefällt, und ehe ich mich versah, waren sechs Stunden vergangen. Man kann richtig in das Spiel eintauchen, und die Welt ähnelt stark der aus dem Film.