Gleacer: Die zwingend notwendigen Daten wären in diesem Fall nun mal ein Altersnachweis, wenn sei die Spiele innerhalb der der BRD verkaufen wollen. Das betrifft jetzt nun DEINEN Datenschutz garnicht und wenn wir meinen das wir bereit sind die Daten an GoG zu geben, ist das auch die Sache derer die das machen wollen. Müßte ja keiner machen. Und ich lehne auch soviel ab was in Österreich passiert muss ich halt auch mit leben , betrifft mich ja auch nur Sekundär.
Genauso betreffen dich deutsche Bestimmungen nicht.
Mit nicht notwendig meinte ich keine einzelnen Dokumente, die mir ohne deutsche Ausweispflicht etwa nicht einmal bekannt sein mögen, sondern die gesamte Vorgangsweise der sich über die Idee "geschlossener Benutzergruppen" vorgestellten Datenherausgabe: der deutsche Jugendschutz wird hier nachweislich erst umgesetzt seitdem ein deutschsprachiges Marketing existiert, News-Meldungen auch in deutscher Sprache erscheinen etc. Und wenn sich etwa Titel wie "Commandos" im Angebot befinden, werde ich deshalb in meiner Muttersprache darüber nicht informiert werden - GOG.com wäre eigentlich nicht Deutschland, aber es ist über diese Form von Marketing zumindest in deutscher Sprache zu Deutschland geworden. Welcher Herkunft GOG.com ist - ob polnisch, zypriotisch oder australisch - ist dabei völlig irrelevant, sondern welchen Geschäftsbereich sie lokal abdecken und damit auch rechtlich unterstützen, wo sie Werbung machen dürfen wollen, Server betreiben usw.
Und das ist der Unterschied, sowie der einzige Grund weshalb ich von Rechtskolonialismus sprach: dorthin wo mir die Gesetze nicht passen gehe ich einfach nicht (mehr) hin, hier kamen die Gesetze allerdings zu mir. Wenigstens in meiner Sprache, und das nenne ich auch die Okkupation eines vormals freieren (fremdsprachigen) Orts, das heißt mit der deutschen Sprache wird die Umsetzung deutscher Gesetze verbunden - obwohl diese auch andere Menschen in anderen Ländern in der einen oder anderen Form sprechen. Wie hier in Österreich. Und das macht mich sogar weniger als Österreicher, sondern als Europäer betroffen: Deutschland hält weiterhin an seinem Videospiel-Sonderweg im Herzen Europas fest. Sogar Großbritannien hat die Selbstregulierung der PEGI, mit einem bislang eher zu vernachlässigenden Vorbehalt, übernommen, wobei selbst nach dem Brexit jetzt nicht einmal anzunehmen ist, dass sich daran etwas ändern wird - wenn auch Staaten wie Norwegen, die Schweiz oder Israel PEGI ihrerseits adaptiert haben - die USK-Kennzeichen bleiben zusammen mit der Indizierungspraxis und den deutschen Strafrechtsnormen der bestimmende Unterschied.
Da GOG stark kuratiert wird ist zudem anzunehmen, dass von Veröffentlichungen die in Deutschland mit der Freigabe Probleme bekommen könnten in Zukunft eher Abstand genommen werden wird. Ähnlich wie sich die Videospielindustrie allgemein an der nordamerikanischen ESRB und deren Vorgaben orientiert, vor allem im AAA-Bereich und auf Konsolen: der deutsche Markt ist mittlerweile zweifellos der wichtigste in Europa, sowie PC-Spiele gerade dort weiterhin dominant. Die deutschen Gesetze werden zunehmend die europäischen Inhalte diktieren - genauso wie im Westen kommerziell eher erst gar nichts produziert werden wird was nicht den Vorgaben der ESRB entspricht. Nur manche Nischenmärkte mögen davon nicht (oder weniger) betroffen sein - die teils umfangreichen, euphemistisch "Anpassungen" für Veröffentlichungen japanischer Spiele im Westen sprechen bereits eine deutliche Sprache. Sicher kann ich die verwendete Sprache hier wieder umstellen, das deutsch(sprachig)e Forum meiden und so tun als wäre nichts geschehen, auch behaupten mich mit meiner österreichischen IP betrifft es dann ja nicht, aber das wäre weder ehrlich noch vernünftig - ganz zu schweigen davon dass dieser Akt politisch auf eine sprachliche Selbstverleugnung hinauslaufen würde.