Mit viel Vorschusslorbeeren gestartet, bleibt am Ende leider nur ein recht überbewertetes belangloses Spiel übrig. Heute gespielt, morgen schon vergessen. Positiv: Die Kämpfe stehen klar im Vordergrund und machen zunächst auch Spaß. Auch durch die gute, nachvollziehbare Umsetzung des D&D-Regelwerks. Die Grafik der Landschaften ist gut gelungen, detailliert und stimmungsvoll. Die Musik ist passend, angemessen "episch" und gelungen. Das generelle Leveldesign mit der Nutzung der dritten Dimension, sprich die Höhenunterschiede sind mal eine coole Idee und mal was anderes.... wenn auch ab und zu mal etwas unübersichtlich. Die kleinen Rätseleinlagen in den Leveln sind ebenfalls recht nett, wenn auch nicht wirklich allzu schwierig oder gar herausfordernd. Negativ: Die Grafik der Partymitglieder ist dagegen sehr generisch und nicht sonderlich ansprechend. Die Gesichter wirken oft, trotz Gestaltungsmöglichkeiten, wie geklont. Die Vertonung der Charaktere macht meiner Meinung nach ebenfalls atmosphärisch leider viel kaputt. Ich finde nahezu sämtliche Stimmen vollkommen steril und unpassend... und bin ehrlich gesagt ganz froh, wenn sie gerade nicht reden. Die Charaktere sind für mich alle hölzern und man entwickelt keinerlei "Beziehung" zu ihnen, kurzum, sie sind einem ziemlich egal. Leider ist auch die Story nur 08/15. Nicht wirklich schlecht, aber auch nicht spannend oder gar einprägend. Das alles wäre aber noch zu verschmerzen... wenn es denn gute, spannende und abwechslungsreiche Quests gäbe, welche das Herzstück und Paradedisziplin eines jeden guten Rollenspiels sein sollten. Und gerade hier versagt Solasta mit erschreckender Unterdurchschnittlichkeit auf ganzer Linie. Es gibt eine große Hauptquest, auf der man streng linear wie auf Schienen geführt wird und noch eine Handvoll belangloser Nebenquests, die alle nach Schema F ablaufen und teilweise schon nach einigen Minuten problemlos abgearbeitet sind. Keine Kreativität, sondern nur stupide Hol- und Bringdienste.
