PaterAlf: Gratuliere, indem du bei einem Shop kaufst, der in vielen Bereichen noch viel schlimmer ist als GOG, hilfst du natürlich enorm mit, die ziemlich verkommende Gaming-Industrie zu verbessern.
Dann sei doch lieber konsequent und kaufe diese Spiele überhaupt nicht. Hier immer nur rummeckern, aber in Wahrheit die ganzen fragwürdigen Geschäftspraktiken doch zu unterstützen, ist zumindest für mich schon ziemliche Heuchelei.
Das Guthaben verfällt übrigens nicht prinzipiell. Sobald du selber etwas einzahlst, verfällt es nie, sobald etwas von einer weiteren Fair Price Package dazu kommt, ist auch das alte Guthaben wieder ein Jahr gültig.
Steam ist nicht „viel schlimmer“, vor allem, wenn man es aus der Sicht eines Linux-Nutzers sieht. Valve bezahlt Entwickler, die an den Linux-Grafikkartentreibern arbeiten. Sie haben oft Linux-Versionen, die hier auf GOG fehlen, weil GOG sich nicht um sie kümmert oder sie nicht veröffentlichen will. Sie haben ein viel besseres Rückgaberecht! Es gibt weniger fragwürdige Entscheidungen, die den Nutzer zum Kauf bei einem anderen Anbieter bewegen sollen: Z.B. verspätete Veröffentlichungen in Kombination mit der Aussage, dass das Spiel nicht den Qualitätsansprüchen genügt, um es dann mit langer Verspätung doch zu verkaufen. Ich denke hier z.B. an Opus Magnum, HuniePop und Konsorten. Oder „Ion Maiden“, bei dem man auf Steam und auf 3drealms.com die DRM-freie Version als „Early Access“-Titel bereits kaufen kann, während man auf GOG für 40 € die „Bombshell Digital Delux Edition“ kaufen müsste und dann bei Veröffentlichung von „Ion Maiden“ das Spiel ein zweites Mal kaufen müsste. Das ist laut den Entwicklern auf eine Entscheidung von GOG zurückzuführen.
Dann wäre als weiteres aktuelles Beispiel die unsortierte Bibliothek und das Verschwinden von „Softporn Adventure“ aus der Bibliothek zu nennen. Beides Probleme, deren Korrektur viel Zeit erfordert hat während GOG die Probleme verschwiegen hat.
Letztendlich ist die Spiele-Industrie mMn ziemlich am Boden. Man bekommt immer weniger zu teilweise unverschämten Preisen. Dabei denke ich an Spiele, die früher in der Software-Pyramide gelandet wären und die heutzutage in digitaler Form immer noch zum Veröffentlichungspreis verkauft werden. Andererseits werden dann durch irrsinnige Rabatte die Preise in immer häufigeren Rabattschlachten zerstört – mit ihnen auch teilweise die Wertschätzung für die Produkte.
Damit ein kurzer Rückblick auf Bombshell, das vor kurzem für 4 € verkauft wurde. Für diesen Preis wäre die Dämliche Veröffentlichungsstrategie von Ion Maiden durch GOG gerade noch hinnehmbar gewesen (20 € später und 4 € jetzt auf GOG statt den 18 € auf Steam/3drealms.com für das komplette Paket). So bleibt wie immer ein übler Beigeschmack und ich ärgere mich ziemlich, dass ich aus diesem Grund nicht an der Gestaltung des Spiels teilnehmen kann, da ich nicht bereit bin, mehr als 18 € zu bezahlen.
Ergänzung: Falls es nicht klar wird, was ich mit meinem Text suggerieren will: Es ist eigentlich völlig egal, wo man etwas kauft, da es außer itch.io keinen Laden für Computerspiele gibt, der unterstützenswert ist. Somit werde
ich jeweils von Spiel zu Spiel entscheiden wo (und ob) ich es kaufe. Es gibt einige Titel, die in den letzten Jahren erschienen sind, die mich interessiert hätten, die ich wegen dämlicher Verkaufspolitik nicht gekauft habe. Es gibt mehr als genug Spiele, die zu akzeptablen Bedingungen veröffentlicht werden und mindestens genau so gut (wenn nicht sogar besser) sind.